Siebengebirge Politiker begrüßen das Szenario für den Burghof

KÖNIGSWINTER · Dass sich Bauingenieur Frank Grabow bei der Vorstellung der Pläne für die Wiederherstellung des Burghofs nicht an die vorgeschriebene Redezeit hielt, machte den Politikern im Planungsausschuss wenig aus. Zu sehr interessierte die Mitglieder, was Grabow und sein Mitstreiter Hans Hatterscheid, der Eigentümer des Löwenburger Hofs ist, mit dem vom Verfall bedrohten Gebäude anstellen wollen.

Am Ende machte sich Erleichterung und sogar so etwas wie Begeisterung breit. Das, was Grabow vorstellte, kam im Ausschuss gut an. Besonders gut gefiel den Politikern wohl, dass die beiden Investoren das Gebäude wiederherstellen und dabei sowohl die Proportionen wie auch die alte Bausubtanz so weit wie möglich erhalten wollen.

Dass das überhaupt möglich ist, überraschte so manchen, doch Grabow, Experte auf diesem Gebiet, hatte keine Bedenken. So könnten beispielsweise ein Großteil der Originalfenster erhalten bleiben, so sie denn zunächst aufgearbeitet würden. Das gilt für das gesamte Projekt. Ein erster Schritt wurde getan, indem Bäume gefällt wurden - immer in enger Abstimmung mit den Behörden. "Man kann förmlich sehen, wie das Haus trocknet", so Grabow.

Bereits während der Sanierungsarbeiten soll die Außengastronomie wiedereröffnet werden, zunächst ein wenig provisorisch mit einem WC-Häuschen. Wie der GA berichtete, sollen in dem denkmalgeschützten Gebäude ein Restaurant und ein kleines Hotel mit 15 Betten und Seminarräumen eingerichtet werden. Dass die zukünftigen Gäste nur zu Fuß, mit der Drachenfelsbahn oder mit einem Shuttlebus ihr Domizil erreichen können, besorgt die Investoren nicht.

Im Gegenteil: Zum einen, so Hatterscheid, funktioniere das auch beim Löwenburger Hof, zum anderen wolle man eine Klientel ansprechen, die sich so etwas wünsche und dem Naturschutz eng verbunden sei. Auch Wanderer vom Rheinsteig, der direkt an dem Gebäude vorbeiführt, gehören zur Zielgruppe.

Während also schon bald die ersten Besucher am Burghof ein Getränk und kleine Speisen zu sich nehmen sollen und dabei den Blick auf Drachenburg und Rheintal genießen können, werden das Hauptgebäude und die Stallungen eingerüstet und eingezäunt (Grabow: "Nicht mit einem hässlichen Gitterzaun, da lassen wir uns etwas einfallen") und die Sanierungsarbeiten vom "Innenhof" zwischen den Gebäuden aus gesteuert. Läuft alles nach Plan, wollen die Investoren spätestens 2016 die Komplett-Eröffnung feiern.

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