Alter Sportplatz in Oberpleis Politik stimmt für Kunstrasenplatz

Oberpleis · Bei nur zwei Enthaltungen hat sich der Sportausschuss Königswinter für die Sanierung des alten Sportplatzes am Schulzentrum ausgesprochen und dabei auch grünes Licht für die Umwandlung des derzeitigen Tennenplatzes in einen Kunstrasenplatz gegeben. Kostenpunkt: eine Million Euro.

 Beim alten Sportplatz in Oberpleis besteht Sanierungsbedarf. Der Tennen- soll in einen Kunstrasenplatz umgewandelt werden.

Beim alten Sportplatz in Oberpleis besteht Sanierungsbedarf. Der Tennen- soll in einen Kunstrasenplatz umgewandelt werden.

Foto: Frank Homann

Robert Zaun, der bereits zuvor eine Klage angedroht hatte und als Zuschauer die Debatte verfolgte, sah nach der Diskussion im Ausschuss „keinen Grund, seine Meinung zu ändern“.

Ausführlich hatte zuvor in der Sitzung Markus Fischer vom beauftragten Büro Fischer Consult in Rheinbach die Studie vorgestellt. Diese war vom Sportausschuss in Auftrag gegeben worden. Fest steht demnach: Der Sportplatz aus dem Jahr 1975 ist „abgängig“. Sowohl der derzeitige Tennenplatz in der Mitte wie auch die Laufbahn und die anderen Anlagen für die Leichtathleten sind dringend sanierungsbedürftig.

Es hat Absackungen gegeben, die Laufbahn ist abgenutzt und auch die anderen Anlagen sind in schlechtem Zustand. Die Analyse des Unternehmens: Neben einer Sanierung der bestehenden Angebote sollte der Tennenplatz in einen Kunstrasenplatz umgewandelt werden. Denn zum einen werde er verstärkt für den Schulsport und die Trainingseinheiten – besonders der Jugend – des TuS Oberpleis benötigt, andere Varianten wie etwa Hybridrasen und Rasenplatz ermöglichten keine ausreichenden Nutzungszeiten. Zum anderen sei der Kunstrasen die günstigste Lösung.

Dem konnte sich die CDU voll und ganz anschließen. „Wir befinden uns hier auf der Zielgeraden“, so Franz Gasper. Das Anliegen sei an dieser Stelle ausschließlich, eine Sportstätte wieder nutzbar zu machen. „Es geht nicht darum, ein Olympiastadion zu bauen, sondern den Vereinen das Training zu ermöglichen.“ Selbstverständlich werde man sich an die Vorgaben halten – sprich an den Vergleich mit Familie Zaun vor 16 Jahren.

Sonntags nur zwei Spiele

Demnach dürfen sonntags nur zwei Spiele stattfinden beziehungsweise es darf insgesamt vier Stunden auf dem Platz gespielt werden. Gasper: „Diese Zeiten sind für uns bindend.“ Auch Hans-Peter Giesen von der Stadtverwaltung betonte, dass der Platz sonntags künftig nicht mehr genutzt werde als bisher.

Für den Kunstrasen spricht aus Gaspers Sicht zudem, dass „die meisten Turnierspiele auf Kunstrasen ausgetragen werden“. Daher sollten die Kinder dort auch trainieren können. Die Sozialdemokraten betonten ebenfalls, dass die nun verabschiedete „Variante einen geradezu anspringt“. Man sei sich der Lärmproblematik sehr wohl bewusst und gehe keineswegs „blauäugig“, wie in der Presse suggeriert, in diese Planungen. Ebenfalls für einen Kunstrasenplatz haben sich laut Giesen auch die Sportvereine ausgesprochen, die den Platz nutzen.

Einzig Teile der Königswinterer Wählerinitiative (Köwis) äußerten in der Sitzung Bedenken. Zum einen zeigten sie sich über ein mögliches Krebsrisiko besorgt – in Holland waren mehrere Kunstrasenplätze deshalb geschlossen worden. Eine Gefahr, die Fischer in Deutschland nicht sieht, da aufgrund der Vorschriften hier keine Altautoreifen oder nur in geringer Menge verwendet werden.

Michael Ridder von den Köwis war sich vor allem nicht sicher, ob der Platz tatsächlich so viel genutzt wird, dass es eines Kunstrasens bedarf. Der Vorsitzende des TuS Eudenbach hatte schließlich erst am Wochenende die Einweihung seines bedeutend günstigeren Rasenplatzes feiern können. Die Stadtverwaltung jedenfalls nannte keine konkrete Stundenzahl, die der Platz künftig genutzt wird, betonte aber das große Interesse des Schulsports. „Wir brauchen den Platz ganzjährig.“

„Ich weiß nicht, was das soll“, sagte Stephan Görg (CDU) schließlich. „Der TuS will den Platz, und zudem ist es laut Gutachten auf lange Sicht die beste und günstigste Variante. Warum diskutieren wir noch?“ Es folgte die Abstimmung.

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