Ärger über hinterlassenen Müll Parkplatz in Vinxel mit Kondomen übersät

Königswinter · Immer wieder ist in den vergangenen Wochen ein Parkplatz in Vinxel mit gebrauchten Kondomen und Taschentüchern übersät. Obwohl nicht zuständig, hat die Stadt Königswinter nun einen Reinigungstrupp geschickt.

 Kondome und Taschentücher haben die nächtlichen Besucher auf dem Parkplatz zurückgelassen.

Kondome und Taschentücher haben die nächtlichen Besucher auf dem Parkplatz zurückgelassen.

Foto: Katrin Janßen

Es ist kein appetitlicher Anblick, der sich Wanderern und Spaziergängern bietet: Wer den hinteren Teil des Waldparkplatzes an der Kreuzung L 490/K 25 betritt, wird mit einer großen Anzahl von weggeworfenen Taschentüchern und gebrauchten Kondomen konfrontiert, zwischen Reifenspuren und Pfützen liegt eine leere Großpackung Präservative. Nachdem der General-Anzeiger mit den Recherchen begonnen hatte, hat die Stadt Königswinter – obwohl nicht zuständig – am Donnerstagnachmittag den Platz gereinigt.

Das Phänomen ist nicht neu. Verschiedene Parkplätze am Rand der Stadt Bonn sind für Treffen von Paaren bekannt, wie die Polizei erläutert. So lange sie dabei niemanden stören und die öffentliche Ordnung nicht gefährden, sei das Liebesspiel im Auto am Waldrand durchaus legitim. Beschwerden oder gar Informationen über Straftaten aus Vinxel haben die Polizei nicht erreicht.

Immer mehr Müll in den vergangenen Wochen

Was allerdings Frust bei Anwohnern und Besuchern auslöst, ist die Tatsache, dass nach den Treffen der Abfall nicht mitgenommen oder in Mülleimern entsorgt, sondern achtlos in den Wald geworfen wird. Eine, die sich darüber geärgert hat, ist Doris Flerus. Die Vinxelerin ist oft rund um den Parkplatz unterwegs, und ihr ist aufgefallen, dass die wenig attraktiven Hinterlassenschaften in den vergangenen Wochen extrem zugenommen haben, wie sie berichtet. Sie habe sich hilfesuchend an das Ordnungsamt der Stadt Königswinter gewandt, dort habe man ihr Anliegen allerdings nicht besonders ernst genommen, erzählt sie etwas enttäuscht.

Bei der Stadt spricht man auf GA-Anfrage von einem Missverständnis. „Ihr wurde aus ordnungsrechtlicher Sicht mitgeteilt, dass eventueller Geschlechtsverkehr im Fahrzeug, der öffentlich nicht bemerkbar ist beziehungsweise in der Öffentlichkeit nicht auffällt, nicht verboten sei. Offensichtlich hat die Dame das missverstanden. Zudem wurde ihr auch zugesagt, dass der Außendienst sich den Parkplatz anschauen wird, um gegebenenfalls Maßnahmen einzuleiten“, so Carsten Herrmann, Pressesprecher der Stadt.

Für die Reinigung ist die Stadt nicht zuständig

Denn, so Herrmann weiter, die Reinigung des Parkplatzes ist nicht Sache der Stadt. „Dafür ist der Landesbetrieb Wald und Holz zuständig.“ Dieser habe sich nicht in der Lage gesehen, kurzfristig auszurücken, so der Stadtsprecher. Da die Stadt den Zustand aber offensichtlich ebenfalls wenig erfreulich fand, übernahm der städtische Bauhof in Absprache mit dem Landesbetrieb am Donnerstagnachmittag die Reinigung – „ausnahmsweise“ und „einmalig“, wie Herrmann betont. „Der Platz ist also jetzt wieder in einwandfreiem Zustand.“ Bleibt die Frage, wie lange. Flerus will jedenfalls ein Auge darauf halten.

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