Mini Coupé: Nummer fünf lebt

Mini bringt zum Herbst Modellvariante Nummer fünf auf den Markt. Flacher, sportlicher und bissiger als alle seine Brüder, will er versuchen, mehr männliches Fahrpersonal hinter das Steuer eines Minis zu bekommen.

 Das Mini Coupé geht im September an den Start.

Das Mini Coupé geht im September an den Start.

Foto: Werksfoto

Das Aussehen entspricht weitgehend dem der Studie von der IAA 2009. Anfang nächsten Jahres folgt bereits der nächste Streich, denn das Mini Coupé bleibt kein Einzeltäter. Wer sich an der herumgedrehten Baseballmütze der Coupé-Version stört, dürfte sich für den Roadster begeistern.

Wie bei der IAA-Studie ist das Dach-Design das visuelle Highlight des Mini Coupé. Statt eines elegant nach hinten auslaufenden Dachs oder der Fallbeil-Variante eines Shootingbrake geht der neue Kleine einen völlig anderen Weg.

Die knapp geschnittene Fahrgastzelle wird von einer Schirmmütze behütet, die keck nach hinten umgedreht wurde. Chefdesigner Anders Warming: "Das farbige Helmdach soll die Zweisitzigkeit unterstreichen. Statt der zwei Sitzplätze hinten gibt es einen 280 Liter großen Stauraum mit einer großen Durchlade nach vorn."

Dass es sich bei dem Coupé um einen echten Sportler handelt, will Mini schon durch die Motorenauswahl klar stellen. Die müden Basistriebwerke bleiben in der Schublade. Der Zweitürer wird von einem mindestens 90 kW/122 PS starken Triebwerk befeuert. Deutlich stärker sind die Varianten Cooper SD und Cooper S mit 105 kW/143 beziehungsweise 135 kW/184 PS. Als kurvenhungrige Idealbesetzung präsentiert sich der Mini mit Sportabzeichen namens John Cooper Works: mit 155 kW/211 PS und bis zu 240 km/h Spitze.

Die Fahrdynamik des Mini John Cooper Works Coupé ist einmal mehr beeindruckend. Dank seines niedrigen Schwerpunkts donnert er um engste Kehren wie ein Derwisch und zeigt sich dabei im Grenzbereich sehr spurstabil und hungrig auf die nächste Kehre. Die überaus stramme Fahrwerksabstimmung des Top-Modells John Cooper Works schiebt den Grenzbereich so weit als möglich nach außen.

Ein bei Tempo 80 automatisch ausfahrender Heckspoiler gewährleistet die Stabilität auch bei höheren Geschwindigkeiten. Das Bauteil sorgt bei schneller Fahrt für einen Abtrieb von 40 Kilogramm. Ab 60 km/h versteckt sich der aktive Spoiler wieder in der zum Be- und Entladen weit öffnenden Heckklappe.

Der Laderaum des Mini Coupé stellt seinen Insassen bis zu 280 Liter zur Verfügung. Das sind 120 Liter mehr als bei der Limousine. Ein Coupé, das auch mit praktischen Qualitäten glänzen kann, hat gute Chancen mit offenen Armen in die finanzstarke Mini-Fangemeinde aufgenommen zu werden. Der Innenraum selbst präsentiert sich im bekannten Mini-Look mit großen Rundinstrumenten und Retro-Charme. Mehr Oberschenkelauflage und noch stärker konturierte Sitze wären bei einem Sportmodell wie dem John Cooper Works allemal vertretbar.

"Wir haben das Fahrwerk komplett neu abgestimmt", sagt Heinz Krusche, der für den fahrdynamischen Feinschliff bei BMW und Mini verantwortlich ist, "unter anderem wurde der hintere Stabilisator um einen Zentimeter verstärkt." Die um rund drei Zentimeter niedrigere Dachlinie des Coupés sorgt dafür, dass der Schwerpunkt noch niedriger als bei der Limousine ist. Zusätzliche Verstrebungen im Heck sorgen für ein Mehrgewicht von 25 Kilogramm, das man dem Coupé jedoch nicht anmerkt.

Vielmehr ist immer wieder beeindruckend, wie ein Mini durch seine breite Spur und die kurzen Überhänge um die Ecken fegt. Mit dem Coupé ist der erste des britischen Spaßduos ab September im Handel. Der Roadster folgt im Frühjahr.

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