Veranstaltungssaal durchgefallen Oelinghovener Dorfgemeinschaftshaus geschlossen

Oelinghoven · Jetzt ist auch der letzte Saal in Stieldorf und Umgebung dicht: Bei der Brandschutzprüfung fiel das Haus der Oelinghovener Vereine durch, auch die Statik hat durch viele Umbauten Mängel.

Nach der Schließung der Gaststätte „Op de Hüh“ in Bockeroth fällt jetzt auch noch der letzte verbliebene Saal im Kirchspiel Stieldorf als Versammlungsstätte weg. Das Vereinshaus der Dorfgemeinschaft Oelinghoven darf zurzeit nicht für öffentliche Veranstaltungen genutzt werden.

„Bei der Brandschutzbesichtigung des Vereinshauses in diesem Jahr ist aufgefallen, dass für verschiedene Baumaßnahmen in der Vergangenheit keine schriftlichen Anträge durch die Dorfgemeinschaft und daher auch keine schriftlichen Genehmigungen für diese Maßnahmen durch das Bauamt der Stadt Königswinter vorliegen“, teilte die Vereinsvorsitzende Astrid Efferoth mit.

Seit der letzten Prüfung sind zum Beispiel die Bühne installiert oder eine Mauer mit Fensterfront gebaut worden. Gleichzeitig verschwanden durch die Baumaßnahmen Rettungswege.

Kein Versicherungsschutz mehr

Weil die offizielle Genehmigung der Stadt Königswinter fehlt, ist zu allem Übel auch der Versicherungsschutz der Dorfgemeinschaft für öffentliche Veranstaltungen erloschen. Die Haftung geht somit auf die Personen des geschäftsführenden Vorstands über. „Das können wir aber definitiv nicht tragen“, sagt Astrid Efferoth.

Das Gemeinschaftshaus, das früher eher einen Hofcharakter hatte, ist inzwischen ein geschlossenes Gebäude. Die gesamte Statik wurden durch die baulichen Veränderungen außer Kraft gesetzt. Bei einem Ortstermin mit allen Beteiligten im September soll nun besprochen werden, welche Maßnahmen die Dorfgemeinschaft zu treffen hat, um die Sicherheit der Besucher in Zukunft zu garantieren.

Fest steht, dass neue Baustatiken für die Eisenkonstruktion und das vorgebaute Zelt berechnet werden müssen. Auch müssen neue Rettungswege gebaut werden. „Anschließend wird der Architekt eine Kostenkalkulation vorlegen. Dann müssen wir sehen, ob wir das finanziell stemmen können“, sagte Efferoth dem General-Anzeiger. Ob und wann das Gemeinschaftshaus für öffentliche Veranstaltungen wieder nutzbar sei, lasse sich daher zum gegenwärtigen Zeitpunkt auch noch nicht sagen.

Auch Vereinen aus Nachbarorten fehlt der Saal

„Bei einer turnusmäßigen Prüfung wurden Mängel festgestellt, die wir mit der Dorfgemeinschaft gemeinsam besprechen. Erste Maßnahmen sind auch schon umgesetzt worden“, bestätigte Anya Geider von der Stadtverwaltung. Einen Wunsch hat die Vorsitzende der Dorfgemeinschaft dennoch. „Es wäre natürlich schön, wenn wir das Gebäude bis Sankt Martin wieder nutzen könnten“, sagt Astrid Efferoth. In der Vergangenheit fand das traditionelle Knällchenessen nach dem Martinsfeuer stets im Dorfgemeinschaftshaus statt.

Außerdem ist das Gebäude normalerweise Schauplatz für das Seniorenfest der Dorfgemeinschaft, das Maifest des Männergesangvereins und das Pfingstfest des Tambourcorps. Auch die Bockerother Karnevalisten, die ja selber keinen Saal mehr haben, würden ihre nächste Prinzenproklamation gerne dort veranstalten.

Beim unmittelbar bevorstehenden Erntefest am Samstag und Sonntag, 2. und 3. September, weicht die Dorfgemeinschaft auf jeden Fall erst einmal in ein Festzelt auf dem Hof der Familie Reuter aus. „Sie haben sich dankenswerterweise dazu bereit erklärt“, sagt Astrid Efferoth.

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