Kurzstunden statt Hitzefrei Nur in Oberpleis haben die Grundschüler Hitzefrei

Siebengebirge · Wenn er kommt, dann kommt er heftig: der Sommer. Aktuell ächzt auch das Siebengebirge unter Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius. Doch die Zeiten, da Schüler nach der dritten Schulstunde ins Freibad umsiedeln konnten, gehören vielerorts der Vergangenheit an.

 Sie haben es gut: Der Brunnen sorgt für Abkühlung.

Sie haben es gut: Der Brunnen sorgt für Abkühlung.

Foto: Frank Homann

Freuen dürfen sich da die Kinder der Grundschule Sonnenhügel in Oberpleis: Für sie gab es am Dienstag um 11.20 Uhr Hitzefrei. Bereits am Montag hatte Rektorin Ingrid Kremer per Elternbrief informiert, dass die Kinder nach der vierten Stunde vom Unterricht befreit werden dürfen, falls in den Klassenräumen 27 Grad und mehr gemessen werden.

Diese Regelung gilt bei Zustimmung der Eltern für alle noch kommenden heißen Tage. Die Offene Ganztagsschule (OGS) und die Bis-Mittag-Betreuung in der „Kulen Kiste“ finden regulär statt. Auch bei den Hausaufgaben drückten die Lehrer angesichts der Hitze ein Auge zu.

„Auch wir passen uns natürlich den klimatischen Verhältnissen an, fahren das Programm runter“, sagt Nicola Kiwitt, Leiterin der Grundschule Am Reichenberg in Bad Honnef. Allerdings: Von Hitzefrei wie in Oberpleis sieht man Am Reichenberg ab. Nicht zuletzt besuchten an die 80 Prozent der Schüler die OGS, so Kiwitt. Und Verlässlichkeit bei der Betreuung sei für die Eltern halt unumgänglich. „Nach der dritten Stunde alle Kinder nach Hause schicken, die Zeiten sind lange vorbei“, so Kiwitt.

Weiterführende Schulen wie etwa die Jugenddorf-Christophorusschule (CJD) Königswinter greifen auf alternative Regelungen zurück, um den Pennälern den Tag zu erleichtern. Statt regulärer 60 Minuten dauert eine Unterrichtsstunde wegen der Hitze aktuell 45 Minuten. Zwischen den Stunden wird eine zehnminütige Pause eingelegt. Kurzstunden gibt es derzeit auch am Siebengebirgsgymnasium in Bad Honnef.

So falle kein Unterricht aus, das Programm werde aber zugleich zeitlich erträglicher gestaltet. Die Arbeitsgemeinschaften und auch die Betreuung im „Sibi plus“ finden regulär statt. Kein Hitzefrei erteilt Schloss Hagerhof. Als Tagesschule mit gebundenem Ganztag brauche es Verlässlichkeit, hieß es. Zugleich achte man wie überall darauf, dass die Schüler genug trinken und passe das Programm dem Wetter an.

Laut Schulgesetz Nordrhein-Westfalen entscheidet bei großer Wärme in den Schulräumen der Schulleiter, ob Hitzefrei gegeben wird. Anhaltspunkt ist eine Raumtemperatur von mehr als 27 Grad Celsius. Bei weniger als 25 Grad Celsius ist Hitzefrei nicht zulässig. In der Sekundarstufe II gibt es kein Hitzefrei, so das Gesetz.

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