Betreuungsplätze in Bad Honnef Nicht alle Eltern bekommen eine Zusage

Bad Honnef · Der Bedarf an Plätzen in der Offenen Ganztagsschule ist auch in Bad Honnef ungebrochen. In einigen Fällen können Betreungsplätze nicht gewährleistet werden.

Aktuell besuchen laut Schulamt 515 Kinder die Offene Ganztagsschule (OGS) in Bad Honnef. Dazu kommen 86 Kinder in der Bis-Mittag-Betreuung. Mit 601 Betreuungsplätzen bei aktuell 878 Grundschülern entspreche das einer Quote von 68 Prozent.

Allein beim Stadtjugendring als einem von zwei OGS-Trägern liegen für das kommende Schuljahr 496 Anmeldungen für die OGS sowie 90 für die Bis-Mittag-Betreuung vor – und nicht allen Eltern konnte bislang eine Zusage erteilt werden. Ein in etwa gleichbleibendes Interesse an der OGS in Rhöndorf mit aktuell 50 Kindern vorausgesetzt, würden die Zahlen also steigen.

Für berufstätige Eltern existenziell

„Es ist natürlich existenziell wichtig für berufstätige Eltern, einen Betreuungsplatz für ihr Kind oder ihre Kinder zu bekommen – was leider in einigen Fällen nicht gewährleistet werden kann“, so Silke Kornstädt, Geschäftsführerin der Stadtjugendring gGmbH, auf GA-Anfrage.

Der Jugendring ist mit den OGS-Angeboten Am Reichenberg, an der Theodor-Weinz-Grundschule Aegidienberg, an der Löwenburgschule Rommersdorf und der Sankt-Martinus-Schule Selhof der größere der beiden OGS-Träger. Die OGS in Rhöndorf wird von einem eigenen Verein getragen.

Laut Stadt besuchen derzeit 137 Kinder die OGS Am Reichenberg, 152 die in Aegidienberg, 134 an der Löwenburgschule Rommersdorf und 50 an deren Standort Rhöndorf sowie 128 in Selhof. Seit dem Start der OGS im Schuljahr 2004/05 seien die Plätze an allen Standorten stetig erweitert worden, zuletzt an der Löwenburgschule 2017 sowie in Selhof 2018 durch die Anmietung von externen Räumen. So seien jeweils rund 20 zusätzliche Betreuungsplätze geschaffen worden.

Gleichwohl suche die Stadt weiterhin nach Erweiterungsmöglichkeiten. Geplant sei auch, die Küche der OGS Selhof extern im Quartierszentrum Menzenberger Straße unterzubringen. Laut Kornstädt ist die unterschiedliche Verteilung auf die Schulen ein Grund dafür, dass bislang nicht allen Kindern ein OGS-Platz für das kommende Schuljahr zugesagt werden konnte.

Der Bedarf ist nicht überall gleich groß

So stünden in Aegidienberg 130 Plätze zur Verfügung; zehn Kinder stünden auf der Warteliste, fünf davon hätten einen Platz in der Bis-Mittag-Betreuung. An der Löwenburgschule gebe es 106 Plätze und 17 Kinder auf der Warteliste, wovon vier einen Platz in der Bis-Mittag-Betreuung hätten. In Selhof gebe es 100 Plätze, sechs Kinder stünden auf der Warteliste, nur eines davon habe einen Platz in der Bis-Mittag-Betreuung.

Am Reichenberg hingegen seien 34 der 126 OGS-Plätze frei. Speziell für die Bis-Mittag-Betreuung seien 83 Schüler angemeldet worden, jeweils 30 an der Löwenburgschule und in Selhof, 23 in Aegidienberg. Am Reichenberg biete man seit Jahren keine Bis-Mittag-Betreuung an, „da hierfür seitens der Eltern kaum Interesse besteht“, so Kornstädt.

Die Erfahrung des Stadtjugendrings zeige, dass das Anmeldeverhalten der Eltern schwanke. Mal sei eine Grundschule besonders gefragt, dann eine andere. Es sei davon auszugehen, „dass sich die Verteilung in der mittelfristigen Entwicklung wieder verändert“. Für 2019/20 sei der Bedarf am größten an der Löwenburgschule. Das sei bereits in den vergangenen beiden Schuljahren so gewesen.

Die Stadt habe neue Räume an der Bismarckstraße für die Bis-Mittag-Betreuung zur Verfügung gestellt, sodass das OGS-Angebot „erfreulicherweise von 86 auf 106 ausgeweitet werden“ konnte. Kornstädt: „Eine weitere Ausweitung wäre natürlich aus Elternsicht von Vorteil.“

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