B42 bei Königswinter Neues Tempolimit am Siebengebirge überrascht Autofahrer

KÖNIGSWINTER · Zahlreichen Autofahrern dürfte es schon aufgefallen sein, andere werden sich womöglich nach ihrer Rückkehr aus dem Urlaub die Augen reiben. In den beiden Tunnelröhren der Bundesstraße 42 gilt seit kurzem Tempo 80. Bislang durfte man hier wie im gesamten Streckenabschnitt zwischen Beuel und Bad Honnef 100 Stundenkilometer fahren.

Wer hinter der plötzlichen Geschwindigkeitsreduzierung eine erste Duftmarke der neuen rot-grünen Landesregierung vermutet, liegt falsch: Hinter der Begrenzung stecken mitnichten die Grünen, sondern eine bundeseinheitliche Bestimmung: Die Richtlinie für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln, kurz "RABT".

"Die Richtlinie ist überarbeitet worden, nachdem es in den Alpen zu mehreren schweren Unfällen in Tunneln gekommen war", erklärt Laurenz Braunisch vom Landesbetrieb Straßen NRW. Aus der Novellierung hätten sich neue, schärfere Sicherheitsbestimmungen ergeben, etwa im Hinblick auf die Anzahl und Lage der Fluchtwege. Nach und nach würden die Tunnel jetzt an die neuen Anforderungen angepasst.

Eine der ersten Sofortmaßnahmen: die Verschärfung des Tempolimits von 100 auf 80, bei der es sich vermutlich um eine Dauerlösung handelt. "Die Tendenz geht derzeit dahin, es dauerhaft dabei zu belassen", so Braunisch. Offenbar setzen die Experten des Landesbetriebes in die Sicherheit der rund 40 Jahre alten Tunnelröhren Oberkassel und Oberdollendorf nur begrenztes Vertrauen.

Braunisch: "Die Tunnel sind in die Jahre gekommen, heute würde man sie gewiss anders bauen." Andernorts wirkt sich die überarbeitete Richtlinie auf laufende Bauprojekte aus: So ist der Tunnel Lövenich auf der A1 im Kölner Westen während des Baus völlig umgeplant worden, wird bei Fertigstellung aber sogleich den neuesten Anforderungen genügen. Die Autofahrer am Siebengebirge hingegen müssen sich umgewöhnen, wenn sie bei möglichen Kontrollen nicht negativ auffallen wollen.

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