Restaurant in der Altstadt Neues Leben im Alten Brauhaus in Königswinter

Königswinter · Im Alten Brauhaus in der Königswinterer Altstadt werden nach mehr als sechs Jahren wieder Gäste bewirtet. 2013 war das Restaurant wegen schlechten Umsatzes geschlossen worden.

 Fachwerk aus dem 18. Jahrhundert: Das Alte Brauhaus ist ein historisches Gasthaus.

Fachwerk aus dem 18. Jahrhundert: Das Alte Brauhaus ist ein historisches Gasthaus.

Foto: Frank Homann

Ins Alte Brauhaus ist nach mehr als sechs Jahren wieder Leben eingekehrt. Sascha Heinz, bis Juni noch Küchenchef und Geschäftsführer im Petit Lion ein paar hundert Meter die Hauptstraße rheinabwärts, hat das Restaurant in der Altstadt von Eigentümer Mohamed Rizk gepachtet. Zu dem Haus gehören auch sieben Hotelzimmer. Der Pachtvertrag läuft über vier Jahre mit der Option auf eine Verlängerung.

Nachdem Eigentümer Christian Leve seinem Küchenchef Heinz und dessen drei Mitarbeitern im Petit Lion wegen unterschiedlicher Auffassungen über die gastronomische Ausrichtung des Gourmet-Restaurants gekündigt hatte, hat sich Heinz zusammen mit seinen drei Angestellten neu orientiert. „Das Alte Brauhaus war eigentlich als zweites Restaurant zusätzlich zum Petit Lion geplant, um mehr Umsatz generieren zu können“, sagt der 32-jährige Sankt Augustiner, der in der Sternegastronomie gelernt und in Fünf-Sterne-Hotels in Köln und Bonn gearbeitet hat. Stattdessen hat er dort nun allein die Verantwortung.

Küche auf hohem Niveau

Auf der Speisekarte stehen Klassiker der gutbürgerlichen Küche. Zusätzlich können Gerichte von einer kleinen Steak-Karte gewählt werden. Wert habe man darauf gelegt, mit dem Angebot von vier Fassbieren den Charakter des Brauhauses beizubehalten. Den besonderen Charme macht der Garten mit seinen rund 50 bis 60 um einen Springbrunnen herum angelegten Plätzen aus. Aus der schlichten Inneneinrichtung mit ebenfalls rund 60 Plätzen sind die Antiquitäten und Kunstgegenstände, die zu Rizks Zeiten das Bild bestimmten, verschwunden.

„Die Gastronomie wird sehr gut angenommen und ist besonders an den Wochenenden sehr gut besucht, obwohl wir ja etwas abseits liegen“, sagt Heinz. Das Restaurant bietet mittwochs bis montags von 12 bis 22 Uhr durchgehend warme Küche. „Auch im Alten Brauhaus achte ich auf eine sehr hohe Qualität“, so der Pächter. Im Petit Lion wurde er in diesem Jahr vom Gault Millau ausgezeichnet. Am 30. August findet quasi als Eröffnungsparty ein Grill & Chill mit Livemusik statt.

Restaurant schloss im Frühjahr 2013

Mohamed Rizk hatte das Restaurant in der Altstadt im Frühjahr 2013 wegen schlechten Umsatzes geschlossen. Der Ägypter hatte das 1731 erbaute Fachwerkhaus Ende der 1990er Jahre gekauft und saniert. In den Jahren danach erwarb er mit der Orangerie, dem Haus Metternich und dem Café Europa weitere Objekte in Königswinter. Die ersten beiden Häuser werden nicht mehr gastronomisch genutzt, das Café Europa wird bereits seit 2012 saniert.

Christian Leve möchte sich zur Kündigung für seine Mitarbeiter nicht weiter äußern. „Gourmet-Küche ist in Königswinter nicht ganz passend, wenn die Resonanz aus der Region ausbleibt“, sagt er. Seit 2014 ist er Eigentümer des Restaurants und des Hotels Krone. Er hat das Traditionshaus von 1641 aufwendig saniert. Um den gehobenen Ansprüchen mit dem zum 1. September 2017 neu eingestellten Küchenchef Sascha Heinz auch vom Ambiente her zu entsprechen, wurde das Restaurant im vergangenen Jahr umgebaut. „Ich hatte mir versprochen, dass dadurch andere Gäste gewonnen werden können. Die Hoffnung hat sich aber nicht erfüllt. Im Gegenteil: Die Gäste sind immer mehr ausgeblieben“, sagt er.

Große Nachfrage nach Zimmern im Hotel Krone

Mit seinem neuen Küchenchef Philippe Mons setzt auch er seit dem 1. August auf Regionalität und Bodenständigkeit bei den Speisen. Das Drei-Gang-Menü, das vorher 59 Euro kostete, gibt es jetzt bereits für 37 Euro. „Seitdem kommen unsere früheren Stammgäste wieder“, berichtet er.

Riesig ist offenbar die Nachfrage nach den 19 Zimmern im Hotel Krone. „Seit der Schließung des Hotels Loreley können wir in Spitzenzeiten die Nachfrage nicht mehr befriedigen. Wir haben eine Belegungsquote von 70 bis 80 Prozent“, so Leve. Im Februar 2020 werden die Hotelzimmer modernisiert. Gut läuft nach seinen Angaben auch die Kooperation mit dem neu eröffneten ehemaligen Königswinterer Stadttheater. Am 20. September veranstaltet man gemeinsam eine Ü 40-Party.

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