Bad in Königswinter Neues Hallenbad kostet fast zehn Millionen Euro

Königswinter · Der Bau eines Hallenbades würde Königswinter 9,2 Millionen Euro kosten. Dazu käme noch einmal knapp eine halbe Million für den Abbruch des alten Bades.

Für rund 9,2 Millionen Euro könnte Königswinter ein neues Hallenbad bekommen. Der Abriss des alten Hallenbades würde die Stadt zusätzlich noch einmal runde 470.000 Euro kosten. Dies ist das Ergebnis einer Baukostenberechnung des Ingenieurbüros Blass (Euskirchen) zum Abriss und Neubau eines Hallenbades am Standort des bisherigen Bades in der Altstadt.

Der Stadtrat hatte die Verwaltung im Oktober auf Empfehlung der Bäder AG beauftragt, eine Vorplanung, eine Berechnung der Baukosten und eine Ermittlung der Betriebskosten für 30 Jahre für die Variante Abriss und Neubau in Auftrag zu geben. Der Umfang sollte dem alten Hallenbad entsprechen. Gebaut werden sollen ein Sportschwimmbecken mit Ein-Meter-Brett, Drei-Meter-Plattform und einer Wassertiefe von 1,35 Meter bis 3,80 Meter, dazu ein Lehrschwimm- und ein Kinderbecken.

4,4 Millionen für eine Kernsanierung

Die Koalition hatte sich vor einem halben Jahr mit knapper Mehrheit dagegen ausgesprochen, gleichzeitig auch die Sanierungslösung zu untersuchen, was die Opposition gerne gesehen hätte. Für diese Lösung kämpft bereits seit vielen Jahren der Förderverein „Rettet unsere Lemmerzbäder“ und verweist dabei stets auf ein von ihm finanziertes Gutachten des Koblenzer Architekten Alfons Tamburro, nach dem sich das Bad für 4,4 Millionen Euro kernsanieren ließe.

Die Vorplanung des Ingenieurbüros Blass sieht jetzt zwei Entwürfe vor, die sich hinsichtlich der Energie- und Wärmeversorgung leicht unterscheiden. Die erste Variante mit Blockheizkraftwerk kostet brutto 9,145 Millionen Euro, Variante zwei mit Solarenergie 9,255 Millionen Euro. Die Betriebskosten bei der Blockheizkraftwerk-Lösung würden sich laut der Berechnung über einen Zeitraum von 30 Jahren auf 4,116 Millionen Euro, bei der Solar-Lösung auf 4,508 Millionen Euro belaufen.

Die Planer schlagen vor, das neue Hallenbad über eine auch für die benachbarte Sporthalle „gleichermaßen attraktive Passage“ zu erschließen. Diese Passage gebe „den Blick frei auf die engagierte Architektur des dort bestehenden Sakralbaus“. Gemeint ist die Kirche Maria Königin des Friedens. Darüber hinaus könnte eine eigenständige Erschließung des neuen Bades über die Bahnhofsallee ermöglicht werden. Der Vorplatz solle zum Verweilen dienen, aber auch als Veranstaltungsfläche für sporttreibende Vereine nutzbar sein.

Noch ein langer Weg zu endgültigen Beschlüssen

Die Entwürfe stehen am kommenden Dienstag, 25. April, auf der Tagesordnung des Haupt-, Personal- und Finanzausschusses. Am 9. Mai soll sie dann der Stadtrat zur Kenntnis nehmen. Dann möchte sich die Verwaltung auch den Auftrag holen, auf Basis der Vorplanung prüfen zu lassen, ob ein Neubau in Eigenregie oder im Rahmen eines PPP-Projektes (Public Private Partnership) kostengünstiger wäre. Erst wenn diese Untersuchung vorliegt, sollen endgültige Beschlüsse gefasst werden. Das Gutachten zur Realisierungsform darf laut Stadtratsbeschluss nicht mehr als 20.000 Euro kosten. Im Oktober hatte Bürgermeister Peter Wirtz die bis dahin aufgelaufenen Gutachterkosten im Bäderverfahren bereits auf 641.373 Euro beziffert. Für die jetzt vorgelegte Expertise wurden noch einmal 50.000 Euro veranschlagt – was sich alles in allem auf deutlich mehr als 700.000 Euro summiert.

Bis das neue Hallenbad erst einmal da steht, wird in jedem Fall noch reichlich Zeit vergehen. Das Büro Blass rechnet für Planung, Ausschreibung und Vergaben mit zwölfeinhalb Monaten. Für den Rückbau des alten Bades werden zwei Monate veranschlagt. Für den Neubau bis zur Inbetriebnahme kalkulieren die Experten weitere 18,5 Monate.

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