Weinhaus in Königswinter Neuer Wirt für den Alten Zoll gesucht

Oberpleis · Nach knapp drei Jahren als Wirtin im "Alten Zoll" in Oberpleis sucht Doris Ledwig nun einen Nachfolger. Ab Ende des Monats wird das Weinhaus darum übergangsweise zur Event-Location.

Der Alte Zoll in Oberpleis sucht einen neuen Wirt. Die bisherige Pächterin Doris Ledwig öffnet das Weinhaus ab dem 1. Mai vorübergehend nur noch für private Feiern und Musikabende. „Der Tanz in den Mai ist der letzte Abend als Restaurant“, sagt Ledwig.

Nach der Sanierung durch die städtische Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft (WWG) hatte die 44-Jährige das Gasthaus im September 2015 übernommen. Aus gesundheitlichen Gründen – sie hatte im vergangenen Jahr einen Bandscheibenvorfall – hört sie nun auf. „Der Alte Zoll ist ja nicht so aufgestellt, dass ich einen Geschäftsführer einsetzen könnte, sodass es doch in erster Linie an mir hängt“, meint sie.

Ein Bewerber sprang ab

Da der Pachtvertrag mit der WWG über zehn Jahre läuft, bemüht sie sich selbst um einen Nachfolger. Im November glaubte sie, diesen auch gefunden zu haben, doch kurz vor der Vertragsunterzeichnung sprang der Bewerber ab. Er wollte dort eine Tapas-Bar eröffnen. Bis ein neuer Pächter gefunden ist, soll das bisherige Weinhaus als Event-Location für geschlossene Gesellschaften dienen, etwa für Geburtstage oder Hochzeitsfeiern, und auch Musikabende soll es weiter geben.

Für diese Veranstaltungen hat sich Doris Ledwig mit Michael Dahm einen Partner ins Boot geholt. Der Mann aus Uthweiler, der durch seinen Imbiss „Wurst Michel“ bekannt ist, beliefert seit Jahren Veranstaltungen als Caterer. In Lohmar hat er mit dem Gasthaus „Scheiderhöhe“ und in Hennef mit der früheren Kultkneipe „JaJa“ zwei Locations, die er regelmäßig bedient. „Mich kennen ja viele Leute im Ort. Die kommen sicher leichter in den Alten Zoll als nach Hennef oder Lohmar“, sagt Dahm.

Event-Location für geschlossene Gesellschaften

Für Doris Ledwig hat nicht nur ihre Gesundheit eine Rolle gespielt. „Ich habe zwar Stammgäste, aber die kommen meist von außerhalb“, sagt sie. Bei den Oberpleisern hat sie nie so richtig Fuß gefasst, obwohl sie selbst aus dem Ort stammt. Da Ledwig bereits im vergangenen Sommer mit dem Gedanken spielte, im Alten Zoll aufzuhören, hat sie eine Ausbildung bei der Postbank Immobilien angefangen. Zurzeit arbeitet sie für das Unternehmen bereits als Gebietsleiterin für den Bereich Köln-Porz.

Andreas Pätz, Geschäftsführer der WWG, bedauert, dass Ledwig aus persönlichen Gründen ausscheiden möchte. „Wir suchen mit ihrer Unterstützung mit Hochdruck nach einem Gastronomen. Die Event-Location ist nur ein Notbehelf“, meinte er. Es gebe Kandidaten und er sei zuversichtlich, einen Nachfolger zu finden. „Wir hatten im November ja bereits einen unterschriftsreifen Vertrag mit einem Bewerber, der einen Tag vorher noch abgesprungen ist. Das war extrem ärgerlich“, berichtet er.

Bis es einen neuen Weinhaus-Wirt gibt, hofft Doris Ledwig auf einen schönen persönlichen Abschluss. „Es wäre schön, wenn es am 30. April noch einmal richtig voll würde.“

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