Feuerwehr Königswinter Neuer Einsatzleitwagen für die Freiwillige

Königswinter · Die Feuerwehr Königswinter stellt mit dem modernen Fahrzeug von Analog- auf Digitaltechnik um. Die Anschaffung kostet 170.000 Euro.

 Einen Eindruck vom neuen Feuerwehrauto verschaffte sich Dezernentin Heike Jüngling bei Wehrmann Roland Honnef. Ihr Sohn testete derweil schon einmal die neue Technik.

Einen Eindruck vom neuen Feuerwehrauto verschaffte sich Dezernentin Heike Jüngling bei Wehrmann Roland Honnef. Ihr Sohn testete derweil schon einmal die neue Technik.

Foto: Frank Homann

Die ersten Planungen gab es schon vor drei Jahren, nun ist es geschafft: Die Feuerwehr Königswinter freut sich über ihren neuen Einsatzleitwagen – kurz ELW 1 genannt. Bürgermeister Peter Wirtz überreichte der Feuerwehr nun den Schlüssel des „Vorzeigefahrzeugs“. 14 Jahre alt ist das Vorgängermodell, das jedoch der heutzutage erforderlichen Kommunikationstechnik und Ausstattung nicht mehr entsprach. Daher sei Ersatz notwendig, so der Bürgermeister.

Bei der Übergabe dankte Wirtz stellvertretend für alle Mitglieder der Arbeitsgruppe besonders Unterbrandmeister Roland Honnef und Hauptbrandmeister Achim Brabender. Seit 2013 konzipierten und planten die beiden den Wagen, der nun das alte Fahrzeug ersetzen soll.

Dass es so lange dauerte, hat seinen Grund. Im Dezember 2013 stand eine neue Norm zur Verfügung, was durch die Einführung der Digitalfunktechnik notwendig geworden war. Erst danach konnten Details geplant werden. „Ein wenig Pionierarbeit“ mussten sie vor dem neuen Regelwerk leisten, erklärte Michael Klingmüller mit einem Lächeln, gab es da doch schon Überlegungen für ein neues Fahrzeug. Der stellvertretende Leiter der Feuerwehr Königswinter freut sich über das neue Fahrzeug, das „eine erhebliche Erleichterung“ im Dienstalltag darstelle.

Ausgestattet mit der neuen Digitalfunktechnik bietet das Fahrzeug Platz für sechs Einsatzkräfte. Ein Besprechungstisch ist ebenfalls verbaut. Herzstück des Wagens ist der Arbeitsraum mit zwei Kommunikationsarbeitsplätzen. Die Technik darin sei gleichsam auf- und abwärts kompatibel, erklärt Klingmüller, sodass sowohl über den neuen Digitalfunk als auch noch über den herkömmlichen Analogfunk kommuniziert werden könne. Auch sei die Technik kompatibel mit dem Lagezentrum Oberdollendorf und den Führungsmitteln des Rhein-Sieg-Kreises.

Komplett autark versorgt bietet der Wagen, vollständig ausgestattet mit der modernen Kommunikationstechnik, auch einen ausfahrbaren Funkmast mit Wetterstation und ein Satellitentelefon, falls das Mobilfunknetz mal ausfällt. Auch wenn das Innere sehr aufgeräumt erscheint und von der Technik und den Servern wenig zu sehen ist, ist das Ganze doch „eine hochkomplexe Angelegenheit“, bilanziert Klingmüller. „Viel passt nicht mehr rein“, ergänzt sein Kollege Roland Honnef. „Alles gut verbaut“ stellt er fest. Daneben ist es auch eine teure Angelegenheit. Rund 170 000 Euro investierte die Stadt in den Sprinter, den die Firma Esser in Mülheim-Kärlich ausbaute.

Doch der Preis soll sich bezahlt machen. Besonders wenn aufgrund einer größeren Schadenslage umfangreicher Koordinationsbedarf bestehe und Führungsaufgaben für mehrere Einheiten wahrgenommen werden müssten, sei der ELW 1 das ideale Fahrzeug, freut sich der stellvertretende Leiter der Feuerwehr. „Sehr zufrieden und stolz“ zeigte er sich über die neuen Möglichkeiten, die sich den Wehrleuten jetzt bieten. Zum 1. Mai steht die Indienststellung des Fahrzeugs an, „aus Tradition“ später auch noch eine Einweihung.

Und das alte Fahrzeug? Bis Anfang Mai werden beide Wagen noch parallel genutzt. Danach soll der alte Einsatzleitwagen, unter Anderem beim Elbe-Hochwasser 2013 in Sachsen-Anhalt im Einsatz, verkauft werden.

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