"Tatort"-Schauspieler Neu-Königswinterer Enno Kalisch im GA-Interview

Königswinter · Enno Kalisch ist Schauspieler, Sprecher und Improvisationskünstler. Mit seinen Live-Programmen ist er regelmäßig auf Bühnen in der Region zu Gast. Seit Februar lebt der Nordfriese in Königswinter. Mit Kalisch sprach Marcel Dörsing.

 Beim Blick auf den Rhein entspannt er: Schauspieler Enno Kalisch beim Interview.

Beim Blick auf den Rhein entspannt er: Schauspieler Enno Kalisch beim Interview.

Foto: Frank Homann

Auf der Bühne stehen oder vor der Kamera - was gefällt Ihnen besser?
Enno Kalisch: Ich liebe es, alles zu machen. Ich drehe Filme, stehe auf der Bühne, arbeite als Sprecher und schreibe Geschichten. Ich bin total dankbar, dass ich diese Dinge tun darf und möchte auf nichts verzichten.

Werden Sie in Königswinter eigentlich erkannt auf der Straße?
Kalisch: Das kann ich schwer sagen. Es ist nicht so, dass ich laufend angesprochen werde. Ein Wiedererkennungseffekt ist wohl vorhanden. Es ist nur schwer zu sagen, ob es an meiner auffälligen Physiognomie liegt - groß, rothaarig - oder an meinem Beruf.

Ist Prominenz etwas, das Sie antreibt in ihrem beruflichen Leben?
Kalisch: Für mich hat Prominenz keinen eigenen Wert. Allerdings ist es natürlich mit dem Beruf verbunden. Wenn sie im Laufe der Arbeit entsteht, werde ich es sicher auch genießen, aber es ist nicht zentral. Eigentlich lebe ich gerne still und zurückgezogen.

Sind Sie deshalb nach Königswinter gezogen?
Kalisch: Hier ist es zunächst einmal einfach schön. Wenn ich von einem Dreh nach Hause komme und auf den Rhein blicke - da komme ich einfach super runter.

Gibt es Orte, die Ihnen hier besonders gefallen?
Kalisch: Bevor wir nach Königswinter gekommen sind, haben wir uns natürlich all die Schokoladenseiten angesehen. Ich lebe hier aber vor allem in meiner Straße. Wir haben nette Nachbarn, eine schöne Atmosphäre, das gefällt mir und prägt meinen Alltag.

Hatten Sie als gebürtiger Nordfriese Anpassungsschwierigkeiten im Rheinland?
Kalisch: Am Anfang war es schon etwas krass, zum Beispiel mit der Karnevalsmentalität zurecht zu kommen (lacht). Aber Bonn ist aus meiner eingeschränkten Warte so etwas wie Rheinland light. Die Stadt ist freundlich, offen, zugewandt, wir genießen das.

Seit Februar leben Sie in Königswinter. Ist das sagenhafte Siebengebirge der richtige Ort für einen Geschichtenerfinder?
Kalisch: Ja, klar. Aber eigentlich finden Geschichtenerfinder immer gute Geschichten - so lange es dort Menschen gibt, egal welcher Couleur.

Was macht für Sie eine gute Geschichte aus?
Kalisch: Das ist ganz ähnlich wie eine gute Rolle: Für mich ist eine Geschichte gut, wenn sie etwas Persönliches enthält, denn dann kann sie auch beim Zuhörer etwas Persönliches hervorrufen.

Wofür standen Sie zuletzt vor der Kamera?
Kalisch: Für die Serie "The Team" - eine internationale Produktion über ein Polizeigruppe, die in Europa gegen Verbrechen kämpft. Ich spiele den Bodyguard des Hauptbösewichts, gespielt von Nicholas Ofczarek. Laufen wird die Serie im deutschen Fernsehen nächstes Jahr.

Zur Person

Enno Kalisch, Jahrgang 1973, wurde in Nordfriesland geboren. Der Schauspieler war unter anderem in TV-Serien wie "Großstadtrevier" sowie im "Tatort" zu sehen. Bei seinen Bühnenprogrammen arbeitet er häufig mit Improvisationen. Kalisch lebt mit Frau und Tochter in Königswinter. Am 6. September,

20 Uhr, ist er im Beueler Nähcafé, Limpericher Straße, mit dem Programm "Die Sinn(er)finder - Kalisch und Melchers live" zu sehen.

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