Integration Netzwerkarbeit festigt das Miteinander in Königswinter

OBERPLEIS · Es war nur ein „kleines“ Sommerfest, zu dem das Netzwerk Integration Königswinter, kurz NIK, am Samstag in den Park des Mathildenheims eingeladen hatte – ein fröhliches Beisammensein von Menschen verschiedener Nationalitäten, bei dem das Miteinander großgeschrieben wurde.

 Groß und Klein erfreuen sich am Programm des Sommerfestes wie dem gemeinsamen Spiel am Kicker.

Groß und Klein erfreuen sich am Programm des Sommerfestes wie dem gemeinsamen Spiel am Kicker.

Foto: Frank Homann

Geflüchtete und Einheimische saßen beieinander, es wurde erzählt und gelacht – mal auf Deutsch, mal auf Englisch oder Französisch. Oder auch mit Händen und Füßen. Gemeinsam Spaß hatten Jung und Alt obendrein beim Kickern, beim Tischtennis, beim Volleyballspielen und beim Badminton. Bei den kleinen Gästen stand das Kinderschminken hoch im Kurs.

Verein hat 40 Mitglieder

„Vor zwei Jahren haben wir unsere Eröffnungsfeier gefeiert, im letzten Jahr gab es dann erstmals ein Sommerfest“, so Vorsitzender Cornelius Henze. Und wer weiß, vielleicht wird ja die dritte Auflage 2019 ein richtig „großes“ Sommerfest – „Mal schauen, wie es sich entwickelt.“ 40 Mitglieder hat der Verein, der sich als Teil der offenen Willkommenskultur in Königswinter versteht, derzeit. Als Träger der Internationalen Begegnungsstätte in Oberpleis, dem „NIK-Haus“, will er Raum für vielfältige Begegnung und konkrete Integrationsaktivitäten bieten.

Angebote für Flüchtlinge und ehrenamtliche Helfer

Die Angebote richten sich an alle Flüchtlinge sowie an ehrenamtlich tätige Helfer sowie Organisationen und Initiativen, die die Räume für ihre Aktivitäten und Projekte nutzen wollen. „Unser Ziel ist es, möglichst viele Kontakte zwischen Einheimischen und Geflüchteten aufzubauen, denn dies fördert die Integration und baut Vorurteile ab“, so Henze.

In Königswinter klappe dies schon gut: „Die Stimmung ist sehr positiv – und das auf beiden Seiten.“ Rund 340 geflüchtete Menschen leben derzeit in städtischen Unterkünften, 1500 in eigenen Wohnungen. Viele seien, so Henze, schon sehr gut integriert und hätten bereits eine Arbeit gefunden. „Wir mussten unsere Fußballgruppe sogar auf den Sonntag verlegen, weil mittlerweile so viele unter der Woche abends einen Job haben“, berichtet Henze.

Fahrradwerkstatt ist besonders erfolgreich

Doch ganz gleich ob Neuankömmling oder schon länger vor Ort: Für die meisten ist und bleibt das Netzwerk eine wichtige Anlaufstelle. Hier gibt es nicht nur Hilfe bei den Problemen des Alltags. Auch bietet der Verein Deutschkurse, Nachhilfeunterricht, Treffen für Mädchen und Frauen, Kochabende und vieles mehr an. Ein besonders erfolgreiches Projekt ist die Fahrradwerkstatt. Viele Drahtesel stehen im Keller des NIK-Hauses, an den Sätteln kleben bunte Zettel mit Reparaturaufträgen. Omar Tanbakj aus Syrien und Simon Mosavi aus dem Iran sorgen dafür, dass gespendete Fahrräder fahrtauglich und verkehrssicher werden und an bedürftige Menschen in Königswinter abgegeben werden können. Flüchtlinge und sozial Schwache können ihre Räder außerdem kostengünstig in der Werkstatt reparieren lassen.

„Wir freuen uns immer über gespendete Fahrräder“, so Henze. Dringend benötigt werden vor allem Kinderräder, auch Mountain-Bikes werden gerne genommen. Und mit gespendeten Rollern hat Henze schon des Öfteren ein Strahlen auf Kindergesichter zaubern können. Die Fahrradwerkstatt im NIK-Haus, Dollendorfer Straße 34, ist immer mittwochs von 18 bis 20 Uhr und samstags von 10 bis 12 Uhr geöffnet.

Informationen über das Netzwerk und seine Angebote auch im Internet unter www.nik-koenigswinter.de.

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