Nach Sanierung in Königswinter Plateau auf dem Drachenfels ist Besuchermagnet

Königswinter · 32 Millionen Euro haben die beiden städtebaulichen Sanierungsmaßnahmen „Königswinter-Altstadt“ und „Königswinter-Drachenfels“ gekostet. Die Stadt hat jetzt in ihren Abschlussberichten eine positive Bilanz gezogen.

Durch die Sanierung hätten zahlreiche Entwicklungsimpulse gegeben werden können, auch wenn am Drachenfels einige Maßnahmen noch nicht hätten realisiert werden können und es auch in der Altstadt Kritikpunkte gebe.

Auf insgesamt 26,2 Millionen Euro beliefen sich die zuwendungsfähigen Ausgaben. Bund und Land zahlten 16,6 Millionen Euro an Fördermitteln, den restlichen Teil trugen die Stadt Königswinter und ihre Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft (WWG). Die beiden Maßnahmen „Integriertes Landschaftspflegewerk“ und „Vermittlung von Kulturlandschaft“ wurden ausschließlich durch das Land NRW nach den Förderrichtlinien Naturschutz finanziert.

Kombination der Projekte sehr gut

Die Verwaltung kommt zu dem Ergebnis, dass gerade die Kombination verschiedener Projekte wie das Freischneiden der Sichtachsen oder die Vermittlung von Kulturlandschaft im Raum durch die Einrichtung eines neuen Wegesystems die Schönheit rund um den Drachenfels wieder erlebbar gemacht hätten. Davon profitiere nicht nur Königswinter, sondern letztlich die gesamte Region.

Die Neugestaltung des Plateaus kostete 9,3 Millionen Euro. Die 8,1 Millionen Euro an zuwendungsfähigen Ausgaben teilten sich Land und Stadt im Verhältnis 70:30 Prozent. Die WWG als Bauherr beteiligte sich mit 1,2 Millionen Euro an den Kosten. Als Beleg für die positive Entwicklung wird die Steigerung der Besucherzahlen auf dem Drachenfelsplateau genannt.

Besucherzahl mehr als verdoppelt

Nachdem dort vor der Neugestaltung 2011 knapp 108.000 Besucher (nur Fußgänger, nicht erfasst wurden die Gäste der Drachenfelsbahn) gezählt wurden, stieg deren Zahl 2015 auf 278.000 an. Allein am Tag der Deutschen Einheit 2013, rund vier Monate nach der Neueröffnung, hätten 11.000 Menschen Plateau und Glaskubus besucht. Eine wichtige Rolle bei der Belebung spielten auch Veranstaltungen wie die „Einzigartige Weihnachtszeit“ oder das „Schlossleuchten“ auf Schloss Drachenburg.

Im Abschlussbericht für die Altstadt wird festgestellt, dass in vielen Bereichen städtebauliche Missstände sowie funktionale und gestalterische Mängel beseitigt werden konnten. Gleichwohl hätten aber noch nicht alle Sanierungsziele umgesetzt werden können. Es gebe immer noch Gebäude, die sich in einem schlechten Zustand befänden. Auch die Zahl der leer stehenden Ladenlokale sei zwar rückläufig, jedoch immer noch zu hoch. Die Entsiegelung von Innenhöfen oder die Neuordnung der Flächen am Kleinen Graben sei zwar ebenfalls begonnen, aber noch nicht vollendet worden.

Schlüsselposition unbefriedigend

Besonders bedauerlich sei, dass an der strategischen Schlüsselposition – dem Übergang von der Altstadt zum Drachenfels – nach wie vor eine unbefriedigende städtebauliche Situation bestehe. Die Neubebauung auf dem Bobby- und Palastweihergelände sowie der zweite Bauabschnitt der Drachenfelsstraße hätten wegen der Verzögerungen beim geplanten Bau der Bahnunterführung noch nicht realisiert werden können.

Nicht umgesetzte Projekte und die Umgestaltung der in die Jahre gekommenen Rheinallee sowie ein Altstadtmanagement sollen nun im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes verwirklicht werden.

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