Haus Bachem in Königswinter Musikschüler führten Kult-Roman von Theodor Seuss auf

KÖNIGSWINTER · Der Grinch ist wirklich ein fieser Kerl. Nur weil er selbst Weihnachten hasst, versucht der ewig schlecht gelaunte Kauz auch seinen Mitmenschen das Fest der Liebe zu vermiesen. Was ihm bei den Bewohnern des Who-Dorfs zumindest vorübergehend gelang, war bei den Besuchern des Musikschulkonzerts am Sonntag im Haus Bachem noch nicht mal ansatzweise von Erfolg gekrönt.

 Musikalisch erzählt die Gitarrengruppe der Musikschule die Geschichte vom fiesen Grinch.

Musikalisch erzählt die Gitarrengruppe der Musikschule die Geschichte vom fiesen Grinch.

Foto: Frank Homann

Die vielen Besucher ließen sich mit "grinchiger" Musik, witzigen Bildern und einer originellen Sprache auf vergnügliche Art erst Recht aufs Weihnachtsfest einstimmen. Aufgeführt wurde im Haus Bachem die musikalische Interpretation des Kinderbuches "Als der Grinch Weihnachten stahl" vom neunköpfigen Gitarrenensemble unter Leitung von Götz Berger, unterstützt von jeweils drei jungen Blockflötisten und Pianisten der Musikschule sowie von Sprecher Fridigern Köpke.

Die Idee, das Buch von Theodor Seuss, das in den USA auch als Kinofilm längst Kultstatus genießt, zu bearbeiten und als Vorlage für eine musikalische Weihnachtsgeschichte zu verwenden, stammt vom Gitarrenpädagogen Götz Berger - selbst ein großer Fan des Autors.

"Das Stück bietet ein unheimlich großes Spektrum an Melodien und Geräuschen und viel Gelegenheit für Improvisationen", sagt der Musikschuldozent, der die Musik gemeinsam mit seinen Kolleginnen Barbara Rother-Schmidt und Friederike Kupfer zusammengestellt hat.

"Da gibt es weihnachtlich klingende Werke, die aber nicht traditionell, sondern eher unbekannt sind - wie ein katalanisches Weihnachtslied. Aber es gibt auch rockige, jazzige Stücke, bei denen man mal Krach machen und ekelhaft sein kann", schmunzelt Berger. Es ist eins seiner Ziele, seine Schüler auch mal an "schrägere Töne" heranzuführen.

Neun Wochen lang haben die Kinder und Jugendlichen geprobt, "und ich habe ihnen dabei ganz schön viel zugemutet" - nicht nur Musik unterschiedlicher Stilrichtungen, sondern auch eine Menge "vertrackter Rhythmen". Dennoch oder vielleicht gerade deshalb hatten die jungen Musiker, wie auch das Publikum, bei dem außergewöhnlichen Weihnachtskonzert eine Menge Spaß.

Besonders schön an dem Gastspiel: Die Kinder und Jugendlichen musizierten an diesem Tag nicht nur für das Königswinterer Publikum, sondern für Altersgenossen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, sondern in bitterer Armut leben. Der Erlös des Konzerts kommt nämlich simbabwischen Flüchtlingskindern in der südafrikanischen Stadt Johannesburg zugute.

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