Neue Flüchtlingsunterkunft in Oberpleis Mit Spitzhacke und Schaufel

OBERPLEIS · Asylbewerber helfen bei der Bepflanzung rund um die neue Flüchtlingsunterkunft am Krahfeld in Oberpleis.

 Insgesamt 100 Sträucher setzten die Flüchtlinge am Zaun rund um die neue Unterkunft ein.

Insgesamt 100 Sträucher setzten die Flüchtlinge am Zaun rund um die neue Unterkunft ein.

Foto: Frank Homann

Sie stehen immer parat, wenn es darum geht, irgendwo mit anzupacken – die Asylbewerber, die in Königswinter ein vorübergehendes Zuhause gefunden haben. Gestern waren sie wieder mit im Einsatz, als es darum ging, einen Zaun um die neue Flüchtlingsunterkunft im Gewerbegebiet am Krahfeld in Oberpleis zu begrünen.

Insgesamt 100 Sträucher mussten entlang des 350 Meter langen Zaunes an der Humboldtstraße in die Erde gebracht werden – alle Hände voll zu tun für die sechs fleißigen Helfer aus Syrien, dem Irak und Iran sowie aus Albanien, die derzeit in der Paul-Moor-Schule wohnen. Unter Anleitung von zwei Mitarbeitern des Baubetriebshofes hoben sie mit Spitzhacke und Schaufel Löcher aus, setzten die Sträucher ein und schütteten das Erdreich dann wieder an.

„Wann immer wir in den Unterkünften anfragen, bekommen wir positive Resonanz“, freut sich Theo Krämer, Technischer Dezernent der Stadt Königswinter, über das freiwillige Engagement der Flüchtlinge: „Die wollen wirklich etwas tun.“ Auch auf dem Areal der Paul-Moor-Schule würden die Männer entsprechende Arbeiten übernehmen. „Das ist auch wichtig im Hinblick auf unsere eigenen Ressourcen“, so Krämer.

Die neu gepflanzten Sträucher sollen als Sichtschutz sowohl nach innen, auf das Areal des im Entstehen befindlichen Containerdorfes, als auch nach außen dienen. Dort, wo demnächst bis zu 120 Flüchtlinge untergebracht werden sollen, hat sich in den vergangenen Wochen einiges getan: Anschlüsse wurden gelegt, Fundamente gegossen, Bauteile für die Unterkünfte in Leichtbauweise angeliefert.

Die ersten dieser Wohncontainer stehen bereits. „Sie sind allerdings erst vormontiert“, erläutert Theo Krämer. „Wir warten derzeit noch auf die notwendige Zertifizierung. Das braucht seine Zeit.“ Erst, wenn die Zertifizierung erfolgt ist, kann mit der Endmontage begonnen werden, „und das wird dann auch relativ schnell gehen“, so Krämer.

Einzelcontainer mit unterschiedlichen Funktionen als Wohn- oder Gemeinschaftsräume, Küchen oder Sanitärräume werden in einer Art Baukastensystem zu einer Anlage zusammengefügt, in der dann wiederum durchschnittlich 40 Menschen untergebracht werden können. Zunächst sollen auf dem Areal an der Humboldtstraße drei dieser Anlagen entstehen. Ein genauer Zeitpunkt, wann die ersten Flüchtlinge hier einziehen werden, konnte die Stadt noch nicht nennen.

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