Geschichte in Ittenbach Margarethenkreuz vor 375 Jahren errichtet

ITTENBACH · Der Bürgerverein Ittenbach ließ das Werk aus Trachyt zum Jubiläum restaurieren. Die Inschrift ist wieder lesbar. Das Kreuz wurde während des Dreißigjährigen Krieges von den Bürgern gestiftet.

 Zahlreiche Mitglieder des Ittenbacher Bürgervereines waren gekommen, um sich das frisch restaurierte Margarethenkreuz aus der Nähe anzusehen.

Zahlreiche Mitglieder des Ittenbacher Bürgervereines waren gekommen, um sich das frisch restaurierte Margarethenkreuz aus der Nähe anzusehen.

Foto: Oschmann

Ursprünglich gehörte das Margarethenkreuz zum Bittweg von Ittenbach zum Petersberg. Auf den Tag genau 375 Jahre nach seiner Errichtung versammelten sich Mitglieder des Bürgervereins Ittenbach an dem Wahrzeichen, das nicht nur dem Pass im Siebengebirge zwischen Rhein und Ittenbach seinen Namen gegeben hat, sondern auch dem Gutshof und dem daraus entstandenen Gasthaus. Am 12. Juli 1641 hatte die „Napperschaf zu Ittenbach“ das Denkmal „zu Eheren Gottes und S. Margaretae“ errichtet, wie es die in Versalien gehaltene Inschrift verrät. Pünktlich zum Jubiläum ist der in Stein gemeißelte Hinweis wieder gut zu lesen.

Helmut Herles, der frühere GA-Chefredakteur, hatte angeregt, die Schrift hervorzuheben. Bürgervereinsvorsitzender Manfred Stützer beauftragte in Abstimmung mit der Unteren Denkmalbehörde Heinz Joachim, der viele Jahre die Wegweiser für den Verschönerungsverein Siebengebirge beschriftete, die alte Ausmalung der ausgemeißelten Buchstaben zu erneuern. Und nun ist „schwarz auf trachytgrau“ wieder nachzuvollziehen, dass die Ittenbacher dieses Votivkreuz während des Dreißigjährigen Krieges spendeten. Außerdem arbeitete Heinz Joachim mit speziellem Mörtel Schäden auf, die unter anderem durch Artilleriebeschuss im Zweiten Weltkrieg entstanden waren.

In der kleinen Jubiläums-Feierstunde dankte Manfred Stützer den beiden Akteuren und erinnerte auch an die Verlegung des Kreuzes. Bis um 1930 stand es direkt an der L 331 und wurde dann um 70 Meter zurückversetzt. Als es sich im Laufe der Jahre senkte und auch Laub und Blüten an dem Stein fraßen, wurde es 2007 um 30 Meter in das offene Gelände hineinversetzt.

Helmut Herles unterrichtete die kleine Festgesellschaft, die sich anschließend im Biergarten des Restaurants „Margarethenkreuz“ noch zu einem Umtrunk versammelte, über das Schicksal der heiligen Margareta, die zu den 14 Nothelfern gehört und in der Zeit der Christenverfolgung durch den römischen Kaiser Diokletian den Märtyrertod starb.

An dem Kreuz ist die Tochter eines heidnischen Priesters aus Antiochia, der sie nach ihrem Bekenntnis zum christlichen Glauben verstieß, mit dem Kreuzstab in der einen Hand und der Lilie für ihre Reinheit in der anderen dargestellt. Margareta bedeutet „Perle“. Sie ist Patronin der Bauern, der Jungfrauen und Gebärenden. In der abendländischen Kirche gilt seit dem 12. Jahrhundert der 20. Juli als Gedächtnistag an die Heilige. Als Todesjahr wird 307 angegeben. Helmut Herles: „Mitten im Krieg wurde dieses Kreuz von der Nachbarschaft errichtet – als Hoffnung auf Frieden und auch gegen jegliche Unbill wie Pest und Hunger.“

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