Kommentar Leitplanken erforderlich

Zülpich · Die Erkenntnis ist beileibe nicht neu. Und doch wurde sie beim Besuch der Landesgartenschau in Zülpich und im Gespräch mit deren Machern untermauert: Wer eine Kommune voranbringen will, braucht einen Plan, braucht Leitplanken für die Stadtentwicklung.

Nur so ist sichergestellt, dass Politik und Verwaltung agieren, anstatt vornehmlich zu reagieren, wenn gerade ein Bauherr oder gar ein Investor an die Tür klopft.

Der vom Stadtrat bekräftigte Wille, ein - so der etwas sperrige Ausdruck - integriertes Handlungskonzept aufzustellen, ist ein richtiger Ansatz. Zülpich zum Vorbild zu nehmen, wo auch Flächennutzungsplanung und Rahmenplan angepackt wurden, wäre ein weiterer. Für all das - auch das eine Erkenntnis, die die Honnefer aus Zülpich mitnahmen - braucht es personelle Ressourcen. Wer mit halber Kraft springt, kann nur im Graben landen.

Gutachten, Machbarkeitsstudie und Bewerbung für eine Landesgartenschau hätten das Zeug dazu, einen zusätzlichen Schubs in diese Richtung zu geben. Denn wer ein Ziel vor Augen hat und einen unverrückbaren Termin, der kann nicht nur, der muss. Wenn es klappen würde mit dem Zuschlag für eine Veranstaltung, die wie in Zülpich Hunderttausende zahlende Besucher anlockt, wäre das natürlich ein Sahnehäubchen. Auch wenn es noch viele offene Fragen gibt - es darf nicht von den Bedenken, sondern muss von den Chancen aus argumentiert werden. Das gilt auch für die Frage der benötigten Flächen und ob und wie diese, zumindest temporär, zahlenden Gästen vorbehalten sein können. Das Geld für externe Expertise wäre in jedem Fall gut angelegt - damit nichts zerredet wird, bevor man so richtig weiß, worüber man sprechen muss.

Um es mit Zülpichs Bürgermeister zu sagen: "Sie alle sind ein Stück weit betriebsblind, was Ihre Stadt angeht."

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