Ausstellung im Haus Schlesien Krippe reiste um die halbe Welt

HEISTERBACHERROTT · Vor mehr als 2000 Jahren machten sich die drei Weisen auf den Weg zur Krippe, um dem Christuskind zu huldigen und ihm ihre Gaben darzubringen. Manchmal aber macht sich auch eine Krippe als Gabe auf den Weg... Wie das sein kann?

 Liebevoll geschnitzte Krippenfiguren sind derzeit im Haus Schlesien in Heisterbacherrott zu sehen.

Liebevoll geschnitzte Krippenfiguren sind derzeit im Haus Schlesien in Heisterbacherrott zu sehen.

Foto: GA

Haus Schlesien präsentiert diesmal im Rahmen der traditionellen Ausstellung über weihnachtliches Brauchtum eine Krippe, die einen ganz besonderen Weg gegangen ist. Denn die Kastenkrippe ist Mitte des 19. Jahrhunderts in Waldenburg entstanden, 1935 von Schlesien mit nach Chicago ausgereist, von dort nach Los Angeles gekommen und nun dem Haus Schlesien gespendet worden.

"Dieses bemerkenswerte Objekt", so die Veranstalter, ergänze die Krippensammlung des Hauses, die bereits mehrere solcher Kastenkrippen, wie sie insbesondere in den Gebirgsregionen gefertigt wurden, beinhaltet. In einem Rahmen oder Kasten ist hier die ganze Geschichte um Christi Geburt fest installiert. Jede Figur hat vom Künstler ihren festen unveränderbaren Platz in der Landschaft erhalten.

Doch lange nicht jeder hatte "alles im Kasten" und konnte sich so die alljährliche Mühe sparen, die Krippe aufzubauen. Häufig waren es Holzfiguren, je nach Region aber auch Figuren aus Keramik oder anderen Materialien, die jedes Jahr vom Speicher geholt und mit viel Liebe in der Stube dekoriert wurden, erläutern die Experten. In der Ausstellung ist nun eine große Vielfalt von Krippen zu sehen: Krippen die so klein sind, dass sie in eine Nussschale passen, und Krippenfiguren, die einen guten halben Meter messen.

Krippen, in denen die heilige Familie alleine in einem Krug steht und Krippen, bei denen sich neben Maria, Josef und dem Christkind zahlreiche Hirten, Schafe und weitere Figuren tummeln. Wie jedes Jahr werden aber auch andere für Schlesien typische Weihnachtsdekorationen und Bräuche präsentiert, wie etwa die in einigen Teilen Niederschlesiens verbreiteten Weihnachtszepter oder auch die im Advent gebastelten Apfelpyramiden sowie weitere Basteleien.

Die Krippen werden in diesem Jahr nicht nur im kleinen Ausstellungsraum zu sehen sein, sondern an vielen Stellen des Hauses präsentiert. Ein kleiner "Krippenweg" soll die Besucher einladen, an unterschiedlichen Stellen des Hauses die Krippen zu besichtigen und dabei vielleicht auch das Haus selbst (neu) zu entdecken. Im Eichendorffsaal oder an der Rezeption, vor der Rübezahlstube oder in der Bibliothek, draußen oder drinnen wird es Krippen ganz unterschiedlicher Art zu sehen geben.

Gelegentliche Einschränkungen in der Zugänglichkeit lassen sich allerdings aufgrund geschlossener Gesellschaften oder eingeschränkter Öffnungszeiten (Die Bibliothek ist an Wochenenden geschlossen) nicht vermeiden. Dazu gibt es einen kleinen Leitfaden, der den Weg weisen soll und zusätzlich einige Informationen zu den Krippen gibt. Eine ganz besondere Einladung geht auch an alle Kindergärten und Schulen, die im Januar freien Eintritt in die Ausstellung bekommen.

Öffnungszeiten und besondere Angebote:

Zu sehen ist die Ausstellung im Haus Schlesien, Dollendorfer Straße 412 in Heisterbacherrott, noch bis zum 27. Januar 2013. Für alle Kinder, denen das Warten auf das Christkind noch viel zu lange dauert, gibt es am Freitag, 21. Dezember, um 15 Uhr ein Ferienprogramm: Nach einem Besuch der Krippenausstellung wird auch dort fleißig gebastelt.

Generell ist das Haus dienstags bis freitags von 10 bis 12 und von 13 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Am 24. und 25. sowie 31. Dezember ist das Haus geschlossen. Am 26. Dezember und am 1. Januar ist jeweils von 13 bis 18 Uhr geöffnet.

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