Kommentar zum Naturpark Siebengebirge Kooperation einfach mal ausprobieren

Siebengebirge · Seit mehr als einem Jahr wird um die Zukunft des Naturparks Siebengebirge gerungen. Die geplante Kooperation mit dem Naturpark Rheinland ist einen Versuch wert, meint GA-Redakteurin Katrin Janßen.

Allein die Größenverhältnisse sind beeindruckend: 112 Quadratkilometer ist der Naturpark Siebengebirge groß, 1045 Quadratkilometer der Naturpark Rheinland. Dass da so mancher im Siebengebirge befürchtet, vom großen Bruder an die Wand gedrückt zu werden, ist nicht ganz unverständlich.

Es ist jedoch genauso offensichtlich, dass der Verschönerungsverein, trotz seiner vielen ehrenamtlichen Helfer, den Naturpark nicht in die Zukunft führen kann. Es braucht eine Geschäftsführung und hauptamtliche Mitarbeiter, die sich mit dem Einwerben von Spenden- und Fördergeldern auskennen und die ein professionelles Marketing betreiben.

Das heißt nicht, dass es für den Verschönerungsverein keine Aufgaben mehr geben wird – die pflegerischen Arbeiten und die Umweltbildung sind ohne die Ehrenamtlichen des Vereins kaum vorstellbar. Und Harald Sauer, Geschäftsführer des Naturparks Rheinland, hat ja bereits gesagt, er müsste von allen Sinnen sein, „wenn ich die Erfahrung, das Know-how und das tolle ehrenamtliche Engagement der Mitglieder des VVS nicht irgendwie in die neue Struktur mit einbinden würde“. Einen guten Ruf als Fördermittelanwerber hat Sauer sowieso.

Sowohl in Düsseldorf als auch beim Kreis hat man deutlich gemacht, dass die Eigenständigkeit des Naturparks Siebengebirge trotz der Kooperation um jeden Preis gewahrt werden muss und soll. Gleichzeitig hält genau darauf mit Brigitte Kohlhaas, die bereits für zwei Jahre als Geschäftsführerin des Naturparks Siebengebirge vom Kreis freigestellt war, eine Fürsprecherin des Naturparks Siebengebirge ein genaues Auge. Auch ist die Zusammenarbeit zunächst zeitlich begrenzt. Wenn es nicht passt, kann man immer noch eine andere Lösung suchen. Daher: Einfach mal machen.

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