Gesamtschule in Oberpleis Koalition hält an fünf Eingangsklassen fest

Königswinter · Die Diskussion um die Gesamtschule in Oberpleis geht weiter: Die Königswinterer Opposition fordert sechs Eingangsklassen. CDU, FDP und Grüne wollen den Dringlichkeitsantrag am Montag im Stadtrat jedoch ablehnen.

Die Koalition aus CDU, FDP und Grünen will an ihrem Beschluss aus dem Schulausschuss zur Fünfzügigkeit der Gesamtschule Oberpleis festhalten. Die Fraktionsvorsitzenden kündigten an, am Montag im Stadtrat (17 Uhr, Aula Oberpleis) gegen den Dringlichkeitsantrag von SPD und Königswinterer Wählerinitiative (Köwi) stimmen zu wollen, bei der Bezirksregierung eine Ausnahmegenehmigung für eine sechste Eingangsklasse für das Schuljahr 2017/2018 zu stellen.

„Wir bleiben bei unserer Haltung“, sagte CDU-Fraktionschef Josef Griese am Donnerstag auf GA-Nachfrage. Die von Schulleiter Godehard Mai im Schulausschuss zum Platzproblem im Schulzentrum getätigte Aussage – Mai hatte gesagt, dass eine Sechszügigkeit in diesem und auch im Folgejahr problemlos und ohne Anbau in den vorhandenen Räumen möglich sei – widerspreche früheren Äußerungen. „Ich nehme ihm das nicht ab“, so Griese.

Ein Dorn im Auge ist ihm, dass sich unter den 19 abgelehnten Kindern auch einige aus der eigenen Stadt befinden. „Es ist schlimm genug, bei 135 Plätzen und 110 Anmeldungen aus Königswinter vier Kinder aus Königswinter außen vor zu lassen.“ Man müsse darüber nachdenken, dem Beispiel anderer Kommunen zu folgen, die Beschlüsse haben, dass ihre Kinder bei der Aufnahme bevorzugt behandelt werden. Nach Informationen des GA wird eine solche Regelung in den Nachbarkommunen Bonn und Hennef bereits praktiziert. In Sankt Augustin wird darüber nachgedacht.

FDP: „Die Argumente der Opposition sind fadenscheinig."

Auch FDP-Fraktionschef Dietmar Rüsch betonte, seine Fraktion werde bei dem Beschluss bleiben. „Die Argumente der Opposition sind fadenscheinig. Wir müssen bereits bei der Fünfzügigkeit investieren, bei der Sechszügigkeit erst recht.“ Auch er ist der Meinung, dass 20 Prozent mehr Plätze als die Zahl der Anmeldungen von Kindern aus Königswinter ausreichend sein müssten.

„Es ist kein Grund zu erkennen, warum vier Schüler aus Königswinter die Leistungsheterogenität stören sollten.“ Zudem würde die Bezirksregierung der Stadt eine Sechszügigkeit nur genehmigen, wenn diese ein entsprechendes Raumkonzept nachweisen könnte. Auch Grünen-Fraktionschefin Claudia Owczarczak argumentiert mit Zahlen: „Wenn wir 135 Plätze anbieten und 110 Kinder aus Königswinter haben, dann ist nicht nachvollziehbar, dass Königswinterer Kinder abgelehnt werden müssen.“ Der Schulentwicklungsplan und eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aller Fraktionen mit deutlicher Mehrheitsentscheidung wären im Vorjahr zu dem Ergebnis gekommen, dass die Fünfzügigkeit die beste Lösung sei, weil sie im bestehenden Gebäude machbar sei.

„Wir haben die Entscheidung zu treffen, ob wir das Schulgebäude erweitern. Da werden wir uns fragen müssen, wo wir das Geld hernehmen sollen“, so Owczarczak. So bedauerlich es sei, überhaupt Schüler ablehnen zu müssen, würde Königswinter nichts anderes machen als andere Kommunen auch.

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