Kommentar zum Fahrradklimatest Kein Herz für Radfahrer

Meinung | Königswinter · Der Fahrradklimatest macht Mängel für Radfahrer in Königswinter deutlich. Vor allem die Nicht-Berücksichtigung von Radfahrern bei zwei großen Baustellen machen sich darin bemerkbar. Ein Kommentar von GA-Redakteur Hansjürgen Melzer.

 Mit dem Radl sind (v.l.) Ludwig Wierich, Peter Lorscheid, Bernhard Steinhaus und Peter Wirtz auf dem Marktplatz da.

Mit dem Radl sind (v.l.) Ludwig Wierich, Peter Lorscheid, Bernhard Steinhaus und Peter Wirtz auf dem Marktplatz da.

Foto: Frank Homann

Königswinter ist bei Radfahrern sehr beliebt. Vor vier Wochen begrüßte Bürgermeister Peter Wirtz den 100 000. Radfahrer, der in diesem Jahr an der im August 2015 vom Rhein-Sieg-Kreis installierten Zählstation am Rheinuferweg registriert wurde. Damit liegt man kreisweit an der Spitze.

Nicht spitze ist das Radwegenetz in Königswinter jedoch an zwei wichtigen Achsen. Es gibt keine fahrradtaugliche Verbindung zwischen dem Berg- und dem Talbereich. Da es sich um Landesstraßen handelt, sind den Verantwortlichen vor Ort hier jedoch die Hände gebunden. Auch wenn die Politik die Verwaltung im Februar beauftragte, beim Land zu insistieren, muss man davon ausgehen, dass man in Düsseldorf mal wieder auf stur schaltet.

Wenn man ein Herz für die Radfahrer in Königswinter hätte, wäre vor einem Jahr nicht nur die Fahrbahn der L 268 saniert worden, sondern auch der Geh- und Radweg, der für die Radfahrer auch verbreitert werden müsste. Dann würde auch nicht zurzeit die L 331 saniert, erneut ohne die Radfahrer zu berücksichtigen.

Stadt hat Heft des Handelns in der Hand

Am Rhein hat die Stadt hingegen das Heft des Handelns selbst in der Hand. Eine Verbreiterung des Radwegs, um der immer intensiveren Nutzung gerecht zu werden, und eine Entflechtung zwischen den verschiedenen Verkehrsströmen – speziell auf der Rheinallee – sind das Gebot der Stunde. Für Letzteres darf man sogar auf Fördermittel im Rahmen des Integrierten Handlungskonzepts hoffen.

Gibt es hier Verbesserungen, könnte Königswinter bei der nächsten Befragung des ADFC in zwei Jahren besonders bei der Frage, ob Radfahren in der Stadt mehr Spaß oder Stress bedeutet, noch besser abschneiden.

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