Fest auf dem Marktplatz Königswinterer feiern "Dîner en couleur" auf dem Marktplatz

KÖNIGSWINTER · Erstmals ist in der Königswinterer Altstadt ein „Dîner en couleur“ gefeiert worden -- mit Musik, Speisen aus allen Herren Länder und vielen bunten Gästen.

 Die rund 160 Plätze entlang der langen Tafel auf dem Marktplatz sind schnell besetzt.

Die rund 160 Plätze entlang der langen Tafel auf dem Marktplatz sind schnell besetzt.

Foto: Frank Homann

Der Marktplatz war bunt. Schirmherr Dieter Streve-Mülhens trug Streifen, Vizebürgermeister Norbert Mahlberg kam in roter Hose und blauem Hemd. So hatten es sich die Organisatoren des „Dîner en couleur“, dem Königsfarben-Fest, erhofft – die Besucher in kunterbunter Kleidung, die Tische bedeckt mit farbigem Papier. Und darauf packten die Dîner-Gäste ihre mitgebrachten Speisen.

Helmut Reinelt von der Künstlerinitiative antiform, der die Königsfarben-Idee mit den bunten Stelen im Stadtbild ausgedrückt hatte und das Fest zusammen mit der Stadt Königswinter verwirklichte, meinte: „Wir wollen hier die Vielfalt mit vielen bunten Gästen, mit Musik aus der ganzen Welt und Gesprächen mit interessanten Menschen feiern.“ Er war zufrieden: Die 160 Plätze waren besetzt – von Dauergästen genauso wie von Passanten, die sich temporär von der Musik anlocken ließen. Reinelt dankte den zahlreichen Unterstützern – der Überschuss des Festes ist für gemeinnützige Organisationen bestimmt, die sich um Flüchtlinge kümmern.

Schauspieler Enno Kalisch führte durch das Programm

Dieter Streve-Mülhens betonte: „Unsere Familie ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Königswinter ansässig, ich bin hier großgeworden.“ Er sei beruflich viel in der Welt herumgekommen. „Ich habe die bunte Welt kennengelernt, andere Kulturen und andere Menschen. So habe ich gern die Schirmherrschaft übernommen, denn Königswinter ist ein vielfältiges Städtchen. Dieses Fest kann uns bewusst machen, wie bunt Königswinter ist.“

Schauspieler Enno Kalisch führte durch das Programm und interviewte Leute wie den irakischen Feuerwehrmann Ali al Gaid oder Nedim Hazar, ein türkischer Filmemacher und Musiker. Mit dem „Kültürklüngel-Orkestar“, dem integrativen Guerilla-Orchester aus Bonn, konnte er gleich zu Beginn eine temperamentvolle Musiktruppe ankündigen, in der etwa ein brasilianischer Trommler neben der deutschen Geigerin steht. Und der Sänger Saman dichtete ein Lied um: „Königswinter ist schön!“

Jazz steuerten der Peruaner Daniel Manrique-Smith und der Mexikaner José Diaz De Leon zum Programm bei. Das Franco-Guitar-Trio hat rumänische Wurzeln. Maurice Lionel Zumbusch & Dorfmusic brachten einen viersprachigen Song. Und Isaa Sow beschloss das Fest mit afrikanischen Rhythmen.

Henkelkörbchen für die mitgebrachten Speisen

Ulrich Berres von der Stadtverwaltung genoss nach den letzten Vorbereitungen die im Henkelkörbchen mitgebrachten Speisen. Ganz groß aufgefahren hatte Gabi Duhme für ihren Freundeskreis. Sie servierte etwa verschiedene Tarten, Hühnchen, auch auf Indisch, weil Duhme auch indische Freunde dabei hatte. Auch ein ganzer Berg Samosas durfte nicht fehlen. Es gab auf dem Platz Getränke- und Kaffee-Stände sowie eine Cocktail-Bar.

Ihre Dîner-Ausrüstung hatte auch die Flüchtlingshilfe Flammersfeld dabei. Die Mitglieder hatten einen Drachenfels-Besuch auf dem Programm. „Wir haben im Internet nachgeschaut, was sich noch anzuschauen lohnt, und sind auf dieses Königsfarben-Fest gestoßen“, erzählte Vorsitzende Dorothee Hermes-Maldemie. „Das passte.“

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