Programm in der Altstadt Königswinter feiert fünf Tage lang das Winzerfest

Königswinter · Traditionell am ersten Oktoberwochenende wird in Königswinter das Winzerfest gefeiert. Dank des Feiertags am 3. Oktober hat die Budenstadt in der Altstadt in diesem Jahr fünf Tage geöffnet. Höhepunkt ist der Festumzug am Sonntag.

Die Weinlese ist schon im Gange, der erste Federweißer wird bereits serviert, Zwiebelkuchen hat jetzt Hochkonjunktur und dicke, runde Kürbisse warten darauf, ausgehöhlt zu werden: Der Herbst steht unmittelbar bevor, und mit ihm auch das Königswinterer Winzerfest, das traditionell am ersten Wochenende im Oktober stattfindet. Der Countdown läuft bereits: Noch neun Tage, dann wird Bacchus Peter Giesen gemeinsam mit Bürgermeister Peter Wirtz das bunte Treiben in der Altstadt offiziell eröffnen.

In diesem Jahr können sich Besucher sogar auf eine XXL-Ausgabe des Winzerfestes freuen, ganz nach dem Motto: „Rheinischer Frohsinn, Wein und Gesang – in diesem Jahr fünf Tage lang“ – der Feiertag am Dienstag, 3. Oktober, macht's möglich.

Winzerfeste gibt es viele, aber die Atmosphäre macht das in Königswinter zu etwas Besonderem, das findet jedenfalls Bacchus Peter Giesen. Der Weingott schwärmt von den schön dekorierten Buden und Ständen, dem Stroh auf dem Boden und den illuminierten Kürbissen. Seit 50 Jahren ist er beim Winzerfest mit dabei, wenn auch nicht die ganze Zeit mit der Bacchus-Krone auf dem Haupt und dem überdimensionalen Weinglas in der Hand.

Festumzug am Sonntag

Zehn Jahre lang habe er an der Kaffeebude der Junggesellen mitgeholfen – „Die durften damals noch keinen Wein ausschenken“ –, weitere zehn Jahre am Stand der Männerschützenbruderschaft und dann 30 Jahre bei der Großen Königswinterer KG. Seit 2011 ist Giesen zudem als Bacchus in Amt und Würden – und möchte auch gerne, das steht bereits jetzt für ihn fest, „die zehn Jahre voll machen“.

Besonderes Highlight des Festes ist, neben der gemütlichen Budenstadt auf dem Marktplatz, wo man sich überwiegend Produkte aus der Region schmecken lassen kann, der Festumzug am Sonntag, 1. Oktober, um 12.30 Uhr. Mit dabei sind drei Musikkapellen und zwölf Fußgruppen nebst rollender Weinprobe, Bacchus-Kutsche und dem Lokomobil, das die Ritter des Ordenskapitels vom Siebengebirge durch die Straßen chauffiert.

Die Mitglieder der Schützengesellschaften im festlichen Ornat und mehrere Tanzgruppen sorgen für ein buntes Bild in der Altstadt. Am katholischen Pfarrheim und am Weinbrunnen werden die Fahnen geschwenkt und natürlich wird auch der Bacchus das Wort an die Besucher richten.

„Das Winzerfest hat sich in den letzten 15 bis 16 Jahren richtig gut entwickelt“, freut sich Oliver Bremm, Chef der Tourismus Siebengebirge GmbH, die die Veranstaltung ausrichtet. Allein durch den zusätzlichen Festtag rechnet er damit, dass zahlreiche Besucher nach Königswinter strömen.

Musik an jedem Abend

Sie können sich in diesem Jahr auf ein besonders abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm freuen: Mit den Bands „Dancing Sound“, „Zündstoff“, „Barbados“ und „B. and M.“ wird jeden Abend eine andere Musikgruppe auf der Bühne stehen. Die niederländische Kapelle „Schöd um laeg“ und die Bläserfreunde Niederdollendorf werden überdies am Sonntagnachmittag um 15.30 Uhr beziehungsweise am Dienstag um 13 Uhr für Stimmung sorgen.

Zum Abschluss des fünftägigen Treibens gibt es dann noch etwas ganz Besonderes: Die Beierfreunde Winfried Clarenbach, Ariane Toffel, Georg Wagner und Rolf Linden lassen zum Abschied um 17 Uhr rund eine Stunde lang die Glocken der Pfarrkirche Sankt Remigius auf besonders schöne Art und Weise klingen. Viele Jahre war dort nicht mehr gebeiert worden.

„Uns ist es gelungen, an alte Tonaufnahmen aus der Zeit um 1940 zu kommen, die noch vor der Abnahme der Glocken zur Einschmelze während des Zweiten Weltkriegs angefertigt wurden“, berichtet Clarenbach. Diese würden sich zurzeit bei einem spezialisierten Tonstudio in Bearbeitung befinden, um sie mit heutigen digitalen Abspielmöglichkeiten anhören zu können. „Es bleibt zu hoffen, dass darauf auch alte Beiermelodien von Königswinter zu hören sind, die dann im Turm nachgespielt werden können.“

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