Konzert in der Rotunde Königin der Nacht auf dem Petersberg

KÖNIGSWINTER · Die Sinfonia Königswinter bringt am Sonntag Ausschnitte aus Wolfgang Amadeus Mozarts „Zauberflöte“ und Engelbert Humperdincks „Hänsel und Gretel“ zur Aufführung. Orchester hat sich mit Gesangssolisten verstärkt.

 Drückt auf die Tasten der Tuba: Pfarrer Markus Hoitz spielt bei diesem Konzert der Sinfonia mit.

Drückt auf die Tasten der Tuba: Pfarrer Markus Hoitz spielt bei diesem Konzert der Sinfonia mit.

Foto: Oschmann

Das Grand Hotel auf dem Petersberg hat schon viele gekrönte Häupter gesehen. Aber erstmals wird dort die Königin der Nacht erwartet. Und mit ihr auch ihre Tochter Pamina und Vogelfänger Papageno. Denn freilich geht es um die Opern-Königin. Die Sinfonia Königswinter gibt am zweiten Adventssonntag traditionell in der Rotunde ihr Konzert – diesmal mit Ausschnitten aus Wolfgang Amadeus Mozarts „Zauberflöte“ und Engelbert Humperdincks „Hänsel und Gretel“. Das Orchester hat für diese ganz besondere Aufführung drei junge Opernsänger engagiert. Und so erklangen nun schon im Probenraum der Sinfonia, in der Niederdollendorfer Aula, bezaubernde Stimmen.

„Papapapapapageno… – Papapapapapagena…“: Jana Maria Gropp und Alexander Kalina brennen für ihre Rollen als Pamina und Papageno. Kein Wunder, dass Professor André Sebald, der im vergangenen Jahr erneut die künstlerische Leitung des 1957 gegründeten Ensembles übernommen hat, zu seinen Orchestermitgliedern sagte: „Die beiden sind super. Die menschliche Stimme ist das Schönste neben unseren Instrumenten.“ Und er lobte die Musiker: „In der Oper ist permanente Aufmerksamkeit gefordert. Das macht Ihr perfekt.“ Die Sopranistin und der Bariton sangen das Duett „Bei Männern, welche Liebe fühlen“, die Sinfonia-Akteure begleiteten sie quasi im Gleichklang dazu.

Sebald, der an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf eine Flötenklasse leitet, brachte die beiden von dort mit. Die aus Köln stammende Sopranistin und der aus Moskau kommende Bariton studieren seit 2013 in der Landeshauptstadt. Alexander Kalina gehört dem Extrachor der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf an. Sopranistin Jana Maria Gropp wird 2017 den Richard-Wagner-Verband als Stipendiatin in Bayreuth repräsentieren. „Die Zauberflöte war meine erste Oper. Ich hatte großen Respekt vor der Arie der Pamina“, erzählte die Sängerin. „Ach, ich fühl's…“ – auch dieses anspruchsvolle Stück erklingt.

Die Rolle der Königin der Nacht übernimmt Maria Kublashvili aus Georgien. Noch am Konservatorium in Tiflis erwarb sie ihren Master in Gesang, in Graz krönte sie ihr Studium mit dem Master in Operngesang. Neuerdings gehört sie zum internationalen Opernstudio der Oper Köln. Das Goldkehlchen sang Mozarts „Queen“ schon auf mehreren Opernbühnen. Nun also auf dem Petersberg. „Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen…“

Bezaubernd auch die schönsten Teile aus der Märchenoper „Hänsel und Gretel“. Jana Marie Gropp sang leise den „Abendsegen“, während die Sinfonia ein letztes Mal vor der Generalprobe auch diesen Konzertteil anging. Die Harfe gelangte zum Einsatz, die Trompete auch. Sebald verteilte Lob und Anerkennung. „Ihr macht das super.“ Ob nun das Sandmännchen, die Traumpantomime, der Hexenritt oder der Knusperwalzer – die Märchenoper gehört einfach in die Vorweihnachtszeit.

Und schließlich kitzelte André Sebald die „russische Seele“ aus seinen Musikern, als er die Zugabe, den Blumenwalzer aus der Nussknacker-Suite von Tschaikowski, anstimmte. Hier kam dann so richtig schön die Tuba von Pfarrer Markus Hoitz zum Tragen, der diesmal bei der Sinfonia mitmischt. Und wer weiß, vielleicht walzen am Sonntag ja einige Konzertbesucher spontan in der Rotunde. „Die letzten vier Takte noch einmal“, bat der Professor am Schluss der Probe. Spannung bis zur letzten Sekunde.

Das Konzert der Sinfonia findet am Sonntag, 4. Dezember, ab 16 Uhr in der Rotunde des Steigenberger Grandhotels Petersberg statt. Karten zu 22 Euro, ermäßigt zwölf Euro, gibt es in der Dollendorfer Bücherstube, im Buchladen Heisterbacherrott und bei BFS-Reisen in Oberpleis im Vorverkauf und an der Kasse auf dem Petersberg.

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