Verein und Leiter im Porträt Käsbach ist neuer Leiter der Bergklänge Heisterbacherrott

THOMASBERG · Klaus Käsbach ist neuer musikalischer Leiter der Bergklänge Heisterbacherrott. Was macht das Generationenorchester aus? Der GA stellt die Musiker vor.

 Klaus Käsbach leitet seit Januar die Bergklänge, ihm zur Seite steht Kerstin Ridder, die sich um den Bläsernachwuchs kümmert.

Klaus Käsbach leitet seit Januar die Bergklänge, ihm zur Seite steht Kerstin Ridder, die sich um den Bläsernachwuchs kümmert.

Foto: Frank Homann

„Wow, da kann man was draus machen.“ Gleich beim ersten Probe-Dirigieren war Klaus Käsbach begeistert von dem, was er da im Pfarrheim in Thomasberg sah und hörte. Eine Sympathie, die auf Gegenseitigkeit beruhte: Auch die Musiker konnten sich gut vorstellen, mit dem Dirigenten zusammenzuarbeiten. Die Entscheidung war also schnell gefällt: Käsbach ist neuer musikalischer Leiter der Bergklänge Heisterbacherrott.

Seit Januar schwingt der Nörvenicher nun den Taktstab – und nimmt jeden Freitag eine jeweils 50-minütige An- und Rückfahrt in Kauf, um mit dem Musikzug zu proben und neue Stücke einzustudieren. Sein Ziel: „Dem Publikum einen musikalischen Genuss zu bereiten und Blasmusik in ihren unterschiedlichen Facetten – auch jenseits der klischeehaften Traditionen – bekannter zu machen.“

Am 8. Juli geben die Bergklänge ein großes Konzert auf Schloss Drachenburg. „Bis dahin haben wir noch gut zu tun“, so Käsbach. Schließlich möchten die Bläser ihr Publikum mitnehmen auf eine Reise in die Alpen – also dorthin, wo sie selbst im Oktober musizieren werden: Die diesjährige Orchesterfahrt führt nämlich nach Südtirol und dabei wird es auch ein Konzert mit einer befreundeten Kapelle in Brixen geben.

Von Filmmusik bis zu flotten Märschen

Mit von der Partie ist dann auch der Bläsernachwuchs, „der sich schon wahnsinnig auf die Reise freut“, so Kerstin Ridder, Leiterin des Jugendorchesters. Die musikalische Nachwuchsförderung wird groß geschrieben bei den Bergklängen – insgesamt 15 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zehn und 15 Jahren musizieren jeden Freitag im Pfarrheim in Thomasberg. Aktuelle Hits von „Coldplay“ gehören dabei genauso zum Repertoire wie Filmmusik oder flotte Märsche. „Hin und wieder spielen wir auch etwas Klassisches, um die Kinder auch in diese Richtung zu begeistern“, so Ridder.

Die bunte Mischung kommt bei der Jugend gut an – aber nicht nur die lockt immer wieder Nachwuchs ins Orchester: „Es macht den Kindern einfach viel Spaß, in Gemeinschaft zu musizieren. Das ist unheimlich motivierend.“ Ridder, die selbst aktive Musikerin bei den Bergklängen ist, freut sich immer wieder zu sehen, „wie die Kinder ihr musikalisches Können weiterentwickeln und sich freuen, wenn sie vor Publikum spielen dürfen“. Daher gehören regelmäßige Auftritte zur Orchesterarbeit dazu, ob – wie jüngst – in der Eishalle in Asbach oder beim Familienfest des Hauses Heisterbach.

Spagat zwischen Jung und Alt

Am Samstag präsentierte die Vereinsjugend bei einem Schnuppertag in der Grundschule in Heisterbacherrott ihr Können und steckte die Grundschüler mit ihrer Begeisterung an. Viele kleine Zuhörer nutzten im Anschluss die Gelegenheit, die Instrumente wie Saxofon, Trompete, Horn oder Klarinette auszuprobieren. Etwa ein bis zwei Jahre Instrumentalunterricht sind Voraussetzung, um im Jugendorchester mitspielen zu dürfen – gerne vermitteln die Bergklänge erfahrene Lehrkräfte aus den eigenen Reihen und verleihen sogar Instrumente.

Besonders talentierte junge Musiker nutzen zudem das Angebot, zusätzlich bei den großen Bergklängen mitmusizieren zu dürfen – und nehmen dafür auch gerne die doppelte Probenzeit in Kauf. „Wir sind ein richtiges Generationenorchester“, schmunzelt Vereinsvorsitzender Gerd Mainzer. Von zwölf bis 83 Jahre reicht die Altersspanne der Musiker. Der Spagat zwischen Jung und Alt ist zwar auch eine Herausforderung, gelingt aber bislang ohne Probleme: „Es ist toll, dass sich alle auf Neues einlassen und mit Begeisterung mitmachen.“ Mainzer ist überzeugt, dass die gute Gemeinschaft, das Interesse füreinander auch über die Musik hinaus, das ist, was die Bergklänge ausmacht.

100. Geburtstag in fünf Jahren

In fünf Jahren kann der Musikzug seinen 100. Geburtstag feiern. Welche Wünsche hat der Vereinsvorsitzende im Hinblick auf dieses große Jubiläum auf dem Herzen? „Ich wünsche mir, dass unser Orchester in seiner ganzen Vielfalt und mit seinem breiten Spektrum Bestand hat, dass der gute Zusammenhalt zwischen den Generationen auch weiterhin erhalten bleibt und dass wir auch dann noch eine so enge Verbindung zum Dorf und zur Region haben.“

Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die gerne bei den Bergklängen mitmusizieren möchten, sind zu den Proben freitags im katholischen Pfarrheim in Thomasberg eingeladen. Das Jugendorchester übt von 17.30 bis 19 Uhr, der große Musikzug von 19.30 bis 22 Uhr. Wer sich für das Erlernen eines Instruments interessiert, kann sich an Helga Metzen unter 0 22 44/91 22 23 wenden.

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