50 Jahre Stadt Königswinter feiert das ganze Jahr Jubiläum

Königswinter · Bei der Kommunalreform 1969 entstand die Stadt in ihrer heutigen Form. Das wird aber nicht mit einer großen 50-Jahr-Feier begangen, sondern mit vielen Kulturveranstaltungen.

Die Kultur steht im Mittelpunkt des Königswinterer Stadtjubiläums in diesem Jahr. Die lebendige Kunst- und Kulturszene soll nach Angaben der Verwaltung die Basis für die Feierlichkeiten aus Anlass der Stadtgründung in ihrer heutigen Form im Zuge der Kommunalreform im Jahr 1969 bilden.

2015, als sich die erste urkundliche Erwähnung der heutigen Altstadt als Winetre im Jahr 1015 zum 1000. Mal jährte, wurde auf besondere Feierlichkeiten verzichtet. Damals kündigte die Stadtspitze jedoch an, stattdessen solle 2019 richtig groß gefeiert werden.

Jetzt informierte die Verwaltung den Ausschuss für Schule, Kultur und Städtepartnerschaft in einer Vorlage über die Planungen für das Stadtjubiläum. „Dabei wird zum Teil ganz bewusst auf Bewährtes und Bestehendes gesetzt, was die Möglichkeit bietet, das Jubiläum das ganze Jahr über zu feiern und nicht auf eine Einzelveranstaltung zu beschränken“, heißt es in der Vorlage.

Stadt nutzt bestehende Veranstaltungen

Das unterstreicht auch Ulrich Berres, Geschäftsbereichsleiter Kultur bei der Stadt. „Es wird kein Stadtfest wie zum 40-Jährigen geben. Das haben wir auch im Vorfeld immer so betont“, sagte er auf Nachfrage. Es gehe mehr um eine Aufwertung des Königssommers und der Kulturveranstaltungen, durch die die Stadt in den vergangenen Jahren zusätzlich an mehr Leben und Lebensqualität gewonnen habe.

In dem im Januar verabschiedeten Doppelhaushalt 2019/20 stehen für den Bereich Kulturförderung, zu dem die Veranstaltungen des Königssommers und das Jubiläum gehören, 10 000 Euro bereit. „Das Geld ist zur Unterstützung von Projekten und Initiativen eingeplant“, so Berres. Für die Öffentlichkeitsarbeit sind zusätzlich 1000 Euro vorgesehen. Weiteres Geld soll bei Sponsoren lockergemacht werden.

Einen offiziellen Festakt wird es allerdings doch geben: am Sonntag, 8. September, von 11 bis 14 Uhr. Der Ort steht noch nicht fest. Für Montag, 17. Juni, verspricht die Stadt als einen der Höhepunkte des Jubiläumsjahrs eine Wette zwischen Landrat Sebastian Schuster, der in Königswinter-Berghausen wohnt, und Bürgermeister Peter Wirtz.

Landrat wettet, Musiker komponieren ein Lied

Der Landrat beabsichtigt, mit allen 19 Kommunen im Kreis Wetten abzuschließen. Über das Wettangebot, das Wirtz dem Landrat bereits unterbreitet hat, wird allerdings noch Stillschweigen bewahrt.

Zwei weitere besondere Projekte zum Stadtjubiläum sind ebenfalls noch in Planung: So soll es ein Lied für Königswinter, kurz ELfK, geben. Zwei Musiker, die die Stadt beauftragen möchte, sollen aus den Namen der einzelnen Königswinterer Ortsteile einen Song schreiben. Und kuriose Namen gibt es da ja reichlich. Die Musiker können sich so lautmalerische Namen wie Bockeroth, Hasenboseroth, Schwirzpohl, Kappesbungert oder Vinxel zunutze machen.

Für das gänzlich unbewohnte Kappesbungert oder Schwirzpohl, das auch nur eine Einwohnerin hat, wäre das wohl etwas ganz Besonderes. ELfK soll im Studio eingespielt und dann als fertig arrangierter Song im Web, im Social Media und bei Spotify veröffentlicht werden. Außerdem wird es Musikern aus Königswinter zur Verfügung gestellt, um es zu bearbeiten und neu zu interpretieren.

Zusätzlich wird das Lied transkribiert und als notierte Version an mehrere Chöre in der Stadt verteilt. An einem Termin, der noch nicht feststeht, soll der Song dann von verschiedenen Musikern und Chören präsentiert werden. Auch im Königssommer und bei anderen Jubiläumsveranstaltungen wird er gespielt und gesungen.

Königswinterer steuern Erinnerungen bei

Beim zweiten Projekt geht es um Andenken. Hierbei sollen Bürger Dinge, die sie in den vergangenen 50 Jahren gesammelt haben und die sie mit ihrer Heimatstadt Königswinter verbinden, zur Verfügung stellen. Das können Gegenstände, Bilder, Töne oder Texte sein.

Hierzu soll ein Königssommer-XXL-Team mit einem speziellen Fahrzeug in möglichst vielen Ortsteilen oder im Rahmen bestehender Veranstaltungen präsent sein. In dem Fahrzeug befindet sich ein Mini-Studio, in dem O-Töne und Video-Statements aufgezeichnet werden. Außerdem können Einwohner der Ortschaften Erinnerungsstücke aller Art abgeben, aus denen ein Künstler eine Installation oder Skulptur fertigt.

Aus allen Materialien wird für das Diner en Couleur am 18. August auf dem Königswinterer Marktplatz ein vielfältiges Programm zusammengestellt. Dazu gehören eine Video-Projektion der Statements, Live-Statements, Talks und viel Musik. Zudem wird die fertige Installation präsentiert. Eine weitere Präsentation ist für den 1. September beim Apfelsonntag in Oberpleis geplant.

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