Stipendienvergabe in Königswinter Jugend auf der Spur des „Jahrhundertmanns“

KÖNIGSWINTER · Die Professor-Rhein-Stiftung in Königswinter zeichnet vier Einser-Abiturienten mit Stipendien aus. Seit Bestehen der Einrichtung wurden schon 100 junge Menschen unterstützt.

 Vize-Bürgermeister Sokratis Theodoridis (l.) und Professor Rolf Gartz (r.) gratulieren den Stipendiaten der Professor-Rhein-Stiftung (v.l.) Ragnor Comerford, Jona Krahl und Julian Jungius. Auf dem Bild fehlt Stipendiatin Karen Schultze.

Vize-Bürgermeister Sokratis Theodoridis (l.) und Professor Rolf Gartz (r.) gratulieren den Stipendiaten der Professor-Rhein-Stiftung (v.l.) Ragnor Comerford, Jona Krahl und Julian Jungius. Auf dem Bild fehlt Stipendiatin Karen Schultze.

Foto: Frank Homann

Sie haben große Pläne. Aber vielleicht lesen Ragnor Comerford und Karen Schultze, die in diesem Jahr ihr Abitur am Gymnasium Am Oelberg ablegten, sowie ihre „Kollegen“ Julian Jungius und Jona Krahl vom CJD zunächst doch als erstes das Buch „Der Jahrhundertmann“. Für die vier jungen Leute dürfte das gewissermaßen Pflichtlektüre sein, denn sie wurden nun nach hervorragenden Schulabschlüssen mit einem Stipendium der Professor-Rhein-Stiftung ausgezeichnet.

Bei der Übergabe der Urkunden durch Professor Rolf Gartz und Vizebürgermeister Sokratis Theodoridis gab es für jeden auch den goldenen Anstecker mit Rheins Porträt und eben das Buch über Eduard Rhein (1900-1993), diesen berühmten Sohn Königswinters. Ein Tausendsassa – er war Erfinder, Publizist und Schriftsteller, Geigenvirtuose und Journalist.

Stiftung wurde 1987 gegründet

Seit Stiftungsgründung im Jahr 1987 wurden 100 Stipendien vergeben; rund 470 000 Euro wurden bisher dafür aufgewendet. Pro Semester erhalten die Stipendiaten 500 Euro. Die Förderdauer beträgt zehn Semester und kann auf Antrag um zwei verlängert werden. Unterstützt werden darüber hinaus Auslandsaufenthalte. Und so berichtete Leonard Salewski, der sein Abitur 2012 am Oelberg-Gymnasium gemacht hatte und Luft- und Raumfahrttechnik studiert, von seinem sechsmonatigen Praktikum in China. In dieser Zeit habe er auch die chinesische Kultur kennengelernt. „Ohne die Förderung wäre das nicht möglich gewesen.“

Jona Krahl sagte: „Dieses Stipendium war eine große Überraschung für mich.“ Er studiert in Aachen Maschinenbau und möchte in die Luft- und Raumfahrt einsteigen. Informatik in Bonn studiert Julian Jungius. Ragnor Comerford wird sich der Bioinformatik in Großbritannien zuwenden und Karen Schultze der Biochemie oder Biomathematik. Professor Gartz, Neffe des „Jahrhundertmanns“, gratulierte den vier neuen Stipendiaten und wünschte den Einser-Abiturienten viel Erfolg bei der Umsetzung ihrer Pläne.

Stipendiaten treffen Nobelpreisträger

Miriam Mews, die 1988 zu den ersten Stipendiaten gehörte und damals das einzige Mädchen war, erzählte auch von ihren Erfahrungen. Sie hatte Biologie studiert und ihre Doktor-Arbeit in Australien absolviert. „Für die Unterstützung durch die Professor-Rhein-Stiftung bin ich sehr dankbar.“ In ihrer Zeit gab es noch nicht die Möglichkeit, an den jährlich stattfindenden Nobelpreisträgertagungen in Lindau am Bodensee teilzunehmen. Das gehört seit 1994 zum Programm. Möglicherweise wird irgendwann auch einmal ein Stipendiat der Eduard-Rhein-Stiftung selbst Nobelpreisträger. Für den musikalischen Rahmen der kleinen Feststunde sorgten Beate Böhm und Michael Gesell.

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