350-jähriges Bestehen Ittenbach feiert Kirchenjubiläum

Ittenbach · Die Ittenbacher Katholiken feiern das 350-jährige Bestehen ihrer Pfarrgemeinde. Früher war der Ort eine Filiale der Pfarrei Königswinter.

 Weihbischof Ansgar Puff (Mitte) war zum Jubiläum der Ittenbacher Pfarrgemeinde aus Köln angereist.

Weihbischof Ansgar Puff (Mitte) war zum Jubiläum der Ittenbacher Pfarrgemeinde aus Köln angereist.

Foto: Frank Homann

Man schrieb das Jahr 1644, als ein frommer Mann aus Döttscheid in seinem Testament verfügte, dass in Ittenbach eine Kapelle gebaut werden solle. Ganze 22 Jahre dauerte es dann allerdings, bis das kleine Gotteshaus aus Steinen der Burgruine des Drachenfels' endlich errichtet war. Danach ging alles ganz schnell: Schon wenige Monate später wurde aus Ittenbach, das bis dahin eine Filiale der Pfarrei Königswinter gewesen war, durch eine Erklärung von Erzbischof Max-Heinrich eine selbstständige Pfarrgemeinde. Genau 350 Jahre ist das jetzt her – ein denkwürdiges Datum, das am Samstag mit einer Festmesse in der Pfarrkirche „Zur schmerzhaften Mutter“ gefeiert wurde.

Passend zu dem besonderen Ereignis wurde der Gottesdienst auch von einem besonderen Gast zelebriert: Weihbischof Ansgar Puff war eigens aus Köln angereist. Die Mitwirkung des Kinderchors und des Jungen Chors der Pfarrgemeinde sowie des Kirchenchors Cäcilia machten die kirchliche Feier zudem für die vielen Gläubigen zu einem Erlebnis.

Proteste gegen Eigenständigkeit

Gerne hatten es die Königswinterer vor 350 Jahren nicht gesehen, dass die Ittenbacher eigene Wege gehen wollten. Schließlich profitierte man in der Altstadt auch finanziell von der Zugehörigkeit des Ortes zur eigenen Pfarrgemeinde. Dies führte soweit, dass die Königswinterer beim Erzbischof in Köln Protest eingelegten – allerdings ohne Erfolg. „Seitdem sind wir hier oben von denen da unten eindeutig getrennt“, so Pfarrer Markus Hoitz augenzwinkernd.

Eine Denkweise, die heutzutage nicht mehr so ohne weiteres aufrecht erhalten bleiben könne. „Lokale Identität ist natürlich notwendig und wichtig, aber genauso notwendig ist es, den Blick über den eigenen Kirchturm hinaus zu wagen.“ Dies insbesondere vor dem Hintergrund des pastoralen Zukunftsweges, auf dem sich die Gläubigen bewegen. Zum Jubiläum wünschte Hoitz daher der Gemeinde, den Blick mutig nach vorne zu richten und anstatt bei alten Fotografien zu verharren, „gemeinsam neue Bilder zu malen“.

Im Anschluss an die Messe wurde auf dem Kirchplatz weiter gefeiert. Der Ortsausschuss hatte in geräumigen Pavillons Tische und Bänke aufgebaut und liebevoll herbstlich dekoriert. Die angebotenen kulinarischen Leckereien konnten sich die Gemeindemitglieder und Gäste aus dem Pfarreienverband dann zur Livemusik des Ittenbacher Bläsercorps unter Leitung von Walter Burger schmecken lassen. Der Erlös aus dem Verkauf von Speisen und Getränken soll in die Anschaffung neuer Krippenfiguren investiert werden.

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