Müllsammelaktion in Stieldorf Integration durch gemeinsames Müllsammeln

STIELDORF · Die Mitglieder des Bürgervereins räumen gemeinsam mit Flüchtlingen und Bürgern in Stieldorf auf. Anschließend gibt es Kaffee und Kuchen.

Gemeinsam sorgten Flüchtlinge, Mitglieder des Bürgervereins und Bürger am Samstag für ein sauberes Stieldorf. Unter dem Motto „Einfälle statt Abfälle“ fanden sich rund 40 Teilnehmer, davon 15 Flüchtlinge, auf dem Kirchplatz zusammen und zogen in vier Gruppen los, um Stieldorf vom Müll zu befreien. Unterwegs schlossen sich ihnen noch weitere Anwohner an. Vom kleinsten Zigarettenstummel bis zu Schuhen und Kleidung sammelten sie die Hinterlassenschaften unachtsamer Zeitgenossen ein und füllten so insgesamt zehn Müllsäcke.

Die Aktion sollte vor allem der Integration der Flüchtlinge in Stieldorf dienen. Ein „gutes Zusammengehörigkeitsgefühl“ könne bei dem gemeinsamen Arbeiten entstehen, findet Claudia Pollok, Vorstandsmitglied des Bürgervereins. Zu 50 Prozent liege die Integration schließlich an den Deutschen, meint auch die zweite Vorstandsvorsitzende des Bürgervereins, Suzan Uelner.

Man müsse die Flüchtlinge und Immigranten als Teil der Gemeinschaft akzeptieren, um sie zu integrieren. Wenn sich diese als Deutsche fühlten, müsse man sie darin bestärken. Alle seien eine Gemeinschaft – ganz egal, woher sie kommen, so Pollok. Auch stärke die Müllsammelaktion die Verbundenheit mit dem Ort. Deshalb kümmerten sich alle Teilnehmer besonders um die Gemeinschaftsplätze in Stieldorf. Kirchplatz, Spielplatz, Sportplatz und der Weg entlang der Raiffeisenstraße wurden bevorzugt gesäubert.

Silke Lohr, Bereichsleiterin für Soziales und Asyl bei der Stadtverwaltung Königswinter, brachte kurz bevor alle Teilnehmer für die Aktion ausschwärmten, Müllzangen, Müllsäcke und Handschuhe bei den ehrenamtlichen Helfern vorbei. Vor einigen Wochen hatte es eine ähnliche Aktion in Königswinter gegeben, damals hatten die Flüchtlinge den Eselsweg gesäubert. Dies lieferte der Vorstandsvorsitzenden des Bürgervereins Stieldorf, Gitte Krause, die Idee für eine gemeinsame Müllsammelaktion in Stieldorf. Man habe ebenfalls einen Beitrag zur Integration der Flüchtlinge leisten wollen. So organisierte sie mit dem Bürgerverein und Silke Lohr die Aktion „Einfälle statt Abfälle“.

Es sollte jedoch nicht nur gemeinsam Müll gesammelt werden. Bei Kuchen und Kaffee konnten die Teilnehmer sich unterhalten und austauschen. Dazu stellten die Mitglieder des Bürgervereins extra Bänke und Pavillons auf dem Kirchplatz auf und tischten verschiedene Kuchen auf.

An der Kaffeetafel bedankten sich die Flüchtlinge herzlich bei dem Bürgerverein und betonten, wie froh sie seien, an der Aktion teilgenommen zu haben. Für Krause war es eine sehr „gelungene Aktion“. Der Bürgerverein möchte die Flüchtlinge, die in Stieldorf wohnen, nun verstärkt in Veranstaltungen einbeziehen und zu Festen, wie dem Kirmesfest im Juli, einladen. So soll die Integration weiter gefördert werden. Silke Lohr plant nun, in Kürze eine ähnliche Säuberungsaktion auch am Rhein durchzuführen.

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