Gottesdienst "Miteinander in Heisterbach" Hunderte Christen feiern vor der Chorruine Heisterbach

Heisterbach · Mehrere hundert Gläubige sind an Christi Himmelfahrt zur 40. Auflage des Gottesdienstes „Miteinander in Heisterbach“ zur Chorruine gekommen. Im Juni findet steht dort dann ein weiteres Großereignis an.

 Bei strahlendem Sonnenschein feierten Gläubige aus ganz Königswinter am Kloster Heisterbach die Messe zu Christi Himmelfahrt.

Bei strahlendem Sonnenschein feierten Gläubige aus ganz Königswinter am Kloster Heisterbach die Messe zu Christi Himmelfahrt.

Foto: Frank Homann

Strahlender Sonnenschein. Es herrschten vorzügliche Voraussetzungen für das „Miteinander in Heisterbach“, das nun zum 40. Mal Hunderte Christen aus dem Berg- und Talbereich von Königswinter vor der Chorruine zusammenführte. Pfarrer Georg Kalckert hatte den jahrhundertealten Brauch, eine Prozession zur Abtei Heisterbach an Christi Himmelfahrt durchzuführen, einst wieder aufleben lassen, nachdem mit zunehmendem Straßenverkehr dieser Gang eingestellt worden war.

Etliche Teilnehmer waren mit dem Bus oder zu Fuß gekommen. Viele trugen einen Rucksack, manche lagerten auf Decken auf der großen Wiese unter den Bäumen, um zunächst die Messe zu feiern und dann beim gemütlichen Beisammensein frohe Stunden zu verbringen.

Studentenverbindung feierte ihr Stiftungsfest

Welch glücklicher Zufall. Die Studentenverbindung Unitas feierte am Abend des Himmelfahrtstages ihr 170. Stiftungsfest in Heisterbach, wo die Gründer 1850 ihr erstes Vereinsfest begangen hatten. An ihren beschirmten Festtafeln durften die Gläubigen Platz nehmen, außerdem stand der Unitas-Getränkewagen bereits am Nachmittag bereit.

Zusätzlich hatten die Organisatoren des Miteinanders Bänke vor der Ruine aufgestellt. Lange bevor Pfarrer Markus Hoitz sowie seine Mitzelebranten und Messdiener in die „Kirche unter freiem Himmel“ einzogen, stimmte Kirchenmusiker Peter Höller die Gemeinde musikalisch auf das Fest ein. Kein Chor, keine Musikgruppe – mit möglichst wenig Aufwand sollte miteinander gefeiert werden. Und Höller gelang es im Handumdrehen mit Hilfe seines Keyboards, einen großen Chor zu formen. „Ihr Christen hoch erfreuet euch, der Herr fährt auf zu seinem Reich …“

Erlös für das Haus Heisterbach

In seiner Predigt zu Christi Himmelfahrt ging Pfarrer Hoitz auf das entschiedene Christsein ein, das auch das Mitgestalten des Lebens in der Stadt bedeutet. „Wir sind miteinander unterwegs – im Glauben und im Leben.“ Und: „Jesus verlässt die Gemeinde, damit die Gemeinde selbstständig an der Vollendung der Schöpfung mitwirken kann“, sagte er im festlich hergerichteten Altarbereich vor der Chorruine.

Küster Thomas Schumacher hatte den vor Jahren eigens angefertigten Heisterbach-Altar mit Blumen geschmückt und Leuchter aufgestellt: Ein schönes Bild mitten in der freien Natur und in der besonderen Atmosphäre an historischem Ort, die für viele Gläubige Anlass ist, in jedem Jahr an dieser Messe teilzunehmen und hier in der Gemeinschaft zu beten.

Nachdem das Lied „Danksagung“ verklungen war, wurde das Kuchenbüffet „gestürmt“, für das Frauen aus allen Pfarrgemeinden rund 80 Torten herbeigeschafft hatten. Der Erlös aus dem Verkauf kommt Haus Heisterbach zugute. Mitglieder des Vereins „Bausteine für das Leben“ organisierten auch die Cafeteria.

Wallfahrt am 11. Juni

Belagert wurde ebenso der Stand, an dem heiße Waffeln gebacken wurden – und dies zugunsten der Schule für Maziamu. An einer Schautafel wurde die Entwicklung des Schulbaus dokumentiert, den Kaplan Albert Kikalulu in seinem Heimatdorf mit Hilfe der Talgemeinde Königswinter in Gang gesetzt hat. 69 Mädchen und Jungen haben seit September 2016 in den drei ersten fertiggestellten Klassenräumen Unterricht. Vereinsvorsitzender Markus Schulte-Beckhausen: „Das war dort im Dorf wie ein Wunder, dass Deutsche kommen, um eine Schule zu errichten. Zum neuen Schuljahr im September können drei weitere Räume bezogen werden.“

Am 11. Juni wird es im Kloster Heisterbach ein weiteres Großereignis geben. „Mit Gott on tour“: So lautet das Motto der Familienwallfahrt mit Teilnehmern aus den fünf Bistümern Köln, Aachen, Essen, Limburg und Trier. Mittags treffen die Pilger nach ihrem gemeinsamen Weg in Heisterbach ein, wo sie in der Klosterlandschaft zahlreiche Mitmachangebote erwarten. Rainer Maria Kardinal Woelki zelebriert um 15.30 Uhr die Wallfahrtsmesse.

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