Ehrenamtliche Sterbebegleiter Hospizverein hat neue Anlaufstelle mitten in Oberpleis

Oberpleis · Seit elf Jahren gibt es den Verein "Ölberg Ökumenischer Hospizdienst Königswinter". Er zählt 360 Mitglieder und hat 64 ehrenamtliche Sterbebegleiter. Und jetzt hat er auch eine neue und zentrale Anlaufstelle in der Dollendorfer Straße in Oberpleis.

Ein großes Plakat auf dem Balkon verkündet Oberpleis die Neuerung: „Der Hospizverein Königswinter zeigt sein Gesicht“. Nicht, dass der Ökumenische Hospizdienst Königswinter sich zuvor versteckt hätte. Aber mit der Einweihung der eigenen Geschäftsräume hat der Verein "Ölberg Ökumenischer Hospizdienst Königswinter" nun eine zentrale Anlaufstelle mitten in Oberpleis.

„Wir sind total glücklich mit dem neuen Büro“, zeigte sich der Vorstandsvorsitzende Klaus Mense bei der Einweihung am Samstag erfreut. Denn auch wenn es Liebe auf den ersten Blick gewesen sei und bei den Beteiligten schnell Einigkeit geherrscht habe, die Räumlichkeiten in der Dollendorfer Straße 46 anzumieten, sei der Weg bis dahin ein schwieriger gewesen. Seine Anfänge hat der Hospizverein 2006 im Umfeld der evangelischen Emmauskirche in Heisterbacherrott. Rita Schmitz, heute eine der drei hauptamtlichen Mitarbeiterinnen des Vereins, hatte den ersten Befähigungskurs für Sterbebegleitung angeboten, die ersten ehrenamtliche Mitarbeiter waren gewonnen.

64 ehrenamtliche Sterbebegleiter

Heute zählt der Verein 64 ehrenamtliche Sterbebegleiter, unter ihnen acht, die sich auf die Unterstützung der Trauernden nach einem Tod spezialisiert haben. Und die 360 Mitglieder des Vereins – Tendenz steigend – zeugen davon, dass der Hospizdienst in den vergangenen elf Jahren enorm gewachsen ist. Für die Koordination sind neben Rita Schmitz, die sich um die ambulante Sterbeversorgung kümmert, die beiden anderen hauptberuflichen Mitarbeiterinnen Monika Schwertner – sie ist schwerpunktmäßig für die Zusammenarbeit mit den vier Königswinterer Seniorenzentren zuständig – und Babette Hünig verantwortlich. Letztere hat sich der Trauerbegleitung angenommen und führt die Trauercafés in der Altstadt durch.

Der kleine Raum in der Emmauskirche, in dem der Verein bis dato arbeitete, konnte den wachsenden Anforderungen einfach nicht mehr gerecht werden. Also begaben sich die drei Mitarbeiterinnen zusätzlich zu ihren eigentlichen Aufgaben auf die Suche nach einem neuen Büro und wurden in Oberpleis fündig. Neben dem gewonnenen Platz sei dabei ebenfalls ein anderer Aspekt entscheidend gewesen, so Mense: „Hier sind wir noch näher an der Bevölkerung von Königswinter dran“.

Der Mietvertrag wurde im Mai unterzeichnet, danach die Räume eingerichtet und die Wohnung Stück für Stück zu zu der Anlaufstelle, die nun eröffnet werden konnte. Sie besteht aus zwei Büroräumen, einem Versammlungsraum, in welchem zukünftig die Befähigungskurse, Fortbildungen und Praxistreffen des Vereins stattfinden werden, sowie einem eigens für die Trauerbegleitung eingerichteten Gesprächsraum.

Bedeutung der Hospizarbeit herausgestellt

Zu der Eröffnung waren nicht nur Mitarbeiter und Vereinsmitglieder gekommen, sondern auch Oberpleiser, die ihre neuen Nachbarn kennenlernen wollten. Nach der Vorstellung der Vereins übergab Mense das Wort an die beiden Pfarrer Markus Hoitz von der katholischen Gemeinde „Am Oelberg“ und Pfarrer Heiko Schmitz von der evangelischen Kirchengemeinde Oberpleis. Eingerahmt wurde die Vorstellung von vier Stücken der Musiker Michael Reimann und Christian Bollmann.

Wie zuvor der stellvertretende Bürgermeister Sokratis Theodoridis, stellten die beiden kirchlichen Vertreter die Bedeutung der Hospizarbeit heraus und würdigten die Arbeit des Vereins als „segenreich und bewundernswert“. Anschließend spendeten sie den Segen. Damit die „guten Engel“ vom Verein auch ihrerseits auf Schutz und Hilfe vertrauen können.

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