Karnevalszüge im Siebengebirge Honnefer Zug macht Bogen um die Innenstadt

Siebengebirge · Nur noch 33 Tage, dann beginnt der Straßenkarneval. Doch gerade die Züge sind für die Jecken nicht nur Vergnügen, sondern eine Menge Arbeit. Auch das Thema Sicherheit ist dieses Jahr wieder von großer Bedeutung.

Für die Karnevalisten in den rheinischen Narrenhochburgen hat der Countdown begonnen: In genau 33 Tagen beginnt mit Weiberfastnacht die heiße Phase des Straßenkarnevals, allerorten ziehen die Karnevalszüge durch die Städte – auch im Siebengebirge. Einer der größten Züge wird sich in diesem Jahr erneut einen anderen Weg durch die Innenstadt bahnen: In Bad Honnef spart der Jeckenzug am Karnevalssonntag zum zweiten Mal in Folge die Fußgängerzone aus.

Traditionell führt der Weg von der Berck-sur-Mer-Straße durch Selhof, dann über die Hauptstraße in die Fußgängerzone – ein Abschnitt, der unter dem Gesichtspunkt „Sicherheit“ seit jeher als schwierig galt. „Die Zugwagen sind teilweise sehr groß, dazu stehen die Zuschauer am Wegesrand auch schon mal in Dreier- und Viererreihen“, sagt Stefan Jungheim, Vorsitzender des Festausschusses Bad Honnefer Karneval. Wegen der Kanalbauarbeiten mussten die Jecken im Vorjahr erstmals ausweichen: Statt durch die Fußgängerzone führte der Zugweg durch die Straße „Am Saynschen Hof“. „Das fanden viele Vereinsmitglieder gut“, so Jungheim. „Die Straße ist breiter, die Sicherheit besser gegeben.“

Bei einer ersten Zugbesprechung im November hätten sich alle Beteiligten, neben den Vereinen auch die Stadt und das Deutsche Rote Kreuz, dafür ausgesprochen, die Zugwegvariante aus dem Vorjahr für 2017 erneut zu wählen. Mit irgendwelchen zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen – Stichwort: Terroranschlag in Berlin – habe das nichts zu tun. „Da ist auch seitens der Stadt bislang nichts an uns herangetragen worden“, sagt Jungheim. Die genaue Planung für den Zug durch Bad Honnef wird bei der Besprechung am Freitag, 3. Februar,um 20 Uhr im Zeughaus der KG „Löstigen Geselle“ abgestimmt.

Keine zusätzlichen Sicherheitsanforderungen

Auch an Ralf Rother, Vorsitzender des Festausschusses Siebengebirge, sind bislang keine zusätzlichen Sicherheitsanforderungen herangetragen worden. Aber auch die bereits bestehenden Auflagen sind nicht ohne für die Vereine, wie Rother betont. „Es wird immer schwieriger. Zum Beispiel brauchen alle Fahrzeuge einen Tüv und müssen eine Versicherung – für zwei Stunden, die sie im Zug mitfahren.“

Ganz zu schweigen davon, dass die Wagen den Rest des Jahres irgendwo untergestellt werden müssen. „Die Miete für die notwendigen Hallen geht richtig ins Geld.“ Da sei es nicht verwunderlich, dass gerade in den Großstädten Vereine inzwischen ganze Wagen mieten. Tüv-Abnahme, Anmeldung der Zugteilnehmer, Versicherungen: Alle derzeit geltenden Sicherheitsvorschriften stehen in den kommenden Wochen auch bei der Narrenzunft der Kolpingsfamilie Oberpleis wieder ganz oben auf der Prioritätenliste.

Alles beim Alten

Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen – etwa seitens der Stadt – seien nicht angefordert worden, sagt Ludwig Manderscheid, Vorsitzender und Geschäftsführer der Narrenzunft. 2011 haben die Oberpleiser Karnevalisten die Organisation des rund 2,2 Kilometer langen Zugs am Karnevalssonntag durch die Königswinterer Bergmetropole übernommen. Auf Veränderungen müssen sich die Jecken dort 2017 nicht einstellen: „Der Zugweg bleibt unverändert“, sagt Manderscheid.

Alles beim Alten: So beschreibt auch Arno Wichelhoven vom Festausschuss Altstadtkarneval den Zugweg durch die Königswinterer Altstadt am Karnevalssonntag. „Unser Vorsitzender Hansi Hirzmann wird vorab mit der Feuerwehr den Zugweg abfahren und etwa die Parkbeschilderung anpassen“, sagt Wichelhoven. „Das läuft alles seit Jahren routiniert und reibungslos.“ Und dann darf im Königswinterer Tal wieder gefeiert werden: In diesem Jahr mit den Altstadt-Tollitäten Anke II. und Michael I.

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