Werke von Isabella Hannig im Kunstraum Hommage an eine "Künstlerin in Rhöndorf"

SIEBENGEBIRGE · Sie war 50, als sie das Ölbild "Der ungleiche Tanz der Lebensalter" malte - mit der jungen Frau im farbenfrohen Kleid und der älteren, die versucht mitzuhalten beim Drehen zur Musik als Motiv. Im nächsten Jahr wäre Isabella Hannig 70 Jahre alt geworden.

 Einblicke in die Schaffenskraft der 2009 verstorbenen Malerin und Grafikerin Isabella Hannig erlaubt die Retrospektive im Kunstraum. Die Werke stellte Michael Hannig zusammen.

Einblicke in die Schaffenskraft der 2009 verstorbenen Malerin und Grafikerin Isabella Hannig erlaubt die Retrospektive im Kunstraum. Die Werke stellte Michael Hannig zusammen.

Foto: Frank Homann

Die Ausstellung "Isabella Hannig - eine Künstlerin in Rhöndorf" im Kunstraum erinnert an die 2009 viel zu früh verstorbene Malerin und Grafikerin. Sie schuf den Hauptteil ihrer Werke in ihrer Rhöndorfer Zeit. Mehr als 25 Jahre lebte sie mit ihrer Familie am Frankenweg, wo ihre Galerie "Rhöndorfer Bildergarten" auch jetzt noch besichtigt werden kann.

Die Schau ermöglicht einen Überblick der künstlerischen Entfaltung Isabella Hannigs. Nach den Ölbildern war sie fasziniert von den Möglichkeiten von Aquarellen auf Seide. Später entwickelte sie ihre Fadengrafiken. Ihr Mann Michael Hannig wählte für die Präsentation im Kunstraum auch zwei Bilder aus, die Übergangsformen darstellen. "Bin ich schön" nannte die Studienrätin und seit 1979 freischaffende Künstlerin ein Acrylbild, das aber immer noch die Anmutung eines Fadenbildes hat. Und umgekehrt sind beim Bild "Salome" aus dem Jahr 2000 bereits erste Fäden zu entdecken.

"Unsere Leuchten im Rathaus": Schüler hatten Lichter gebastelt und sie in die Fenster des neuen Rathauses gestellt. Vor diesem Hintergrund malte die Künstlerin die Kinder mit Laternen auf dem Rathausplatz - ein zauberhaftes Aquarell auf Seide mit einem fröhlich-frechen Titel. Dieses Areal wünschte sich Isabella Hannig befreit vom Autoblech und malte Ideen-Bilder.

Lokale Ansätze gibt es noch mehr, etwa beim Ölbild "Rhein in Flammen - in den Augen der Touristen erwacht der Drache". Unabhängig von der verwendeten Technik war Isabella Hannig die Vielfalt menschlicher Wirklichkeiten wichtig. Mit den Fadengrafiken machte sie Erinnerungen fassbar.

Wie an einer Litfaßsäule hängen 50 Fadengrafiken unter dem Motto: "Wichtigkeiten - Nichtigkeiten". In Rot sind die ihr bedeutsamen Themen wie Kommunion einer Tochter, in Schwarz ihr Unwichtiges gehalten. Die Rückseite der Fadengrafiken, das "Verso", hatte sie als eigenständiges Bild entdeckt.

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