Frühjahrsputz in Königswinter Herbert Fischer: "Irgendwann macht sich die Mühe bezahlt"

KÖNIGSWINTER · Zahlreiche Helfer sind in diesen Wochen zum Frühjahrsputz in Königswinter unterwegs. Im Gespräch mit Gabriela Quarg zieht Herbert Fischer, Ansprechpartner der Arbeitsgruppe, eine erste Bilanz des insgesamt 15. Königswinterer Frühjahrsputzes.

 Hundeknutscher vom treuen Karli: Auch der Freundeskreis "De DollenDörfler" waren zum Großreinemachen in Königswinter im Einsatz.

Hundeknutscher vom treuen Karli: Auch der Freundeskreis "De DollenDörfler" waren zum Großreinemachen in Königswinter im Einsatz.

Foto: De Dollendörfler

Der Frühjahrsputz ist in vollem Gange – am vergangenen Wochenende waren die ersten ehrenamtlichen Müllsammler im Rahmen der diesjährigen Stadtreinigungsaktion im Einsatz, und viele Gruppen und Vereine, Kindergärten und Schulen haben angekündigt, dem Aufruf der Arbeitsgruppe „Saubere Stadt“ in den kommenden Wochen noch folgen zu wollen.

Wie ist die Resonanz auf Ihren Aufruf zur diesjährigen Stadtreinigungsaktion?
Herbert Fischer: Die Resonanz vor allem aus den Berggemeinden ist großartig. Ganze Dörfer helfen beim Frühjahrsputz mit und nutzen den Tag für ein kleines Fest. Kindergärten sind dabei, eine Schule ist aktiv, und Vereine aus allen Genres haben sich angemeldet. An einem Tag reinigt eine Familie in Stieldorf in privater Mission, an einem anderen war bereits der Hundesportverein Königswinter zusammen mit dem benachbarten Kleingartenverein hinter den Lemmerzwerken in Königswinter aktiv.

Auch Sie haben gemeinsam mit Ihrem Freundeskreis „De DollenDörfler“ ja in den Vorjahren stets fleißig Müll gesammelt. Waren Sie dieses Jahr auch schon unterwegs?
Fischer: Ja, auch wir waren aktiv. Unter tatkräftiger Unterstützung der Sankt-Sebastianus-Junggesellen-Bruderschaft Oberdollendorf haben wir unsere jährliche traditionelle Reinigungsaktion rund um die Einhausung der B 42 in Dollendorf durchgeführt. Mit dabei wie immer, dieses Jahr aber in besonderer Mission, „unser Prinz“, die Niederdollendorfer Tollität Rüdiger Ratzke. Er war froh, dass keine der von ihm während des diesjährigen Rosenmontagszuges unters Volk gebrachten Süßigkeiten den Weg in unsere Mülltüten gefunden haben.

Wie sieht denn die Bilanz Ihrer Reinigungsaktion aus?
Fischer: Das Ergebnis der etwa zweistündigen Aktion ist leider ein beachtlicher Abfallhaufen. So haben insgesamt 16 Aktive und unser treuer Hund Karli etwa drei Kubikmeter Müll aus den Grünanlagen geholt, darunter Mofateile, einen Fernseher und einen Maschendrahtzaun. Mehr als 100 Flaschen, volle Einweckgläser, aber auch Lebensmittel, zum Beispiel volle Fischdosen und Erdnüsse mit Ablaufdatum 2017, hat irgendjemand entsorgt. Bedenklich ist, dass auch Spritzen, Farbdosen sowie Glasscheiben und -scherben im „Wäldchen“ entsorgt wurden, was mit erheblicher Verletzungsgefahr verbunden ist. Auch viele Grünabfälle, teilweise mit Bauteilen von Gartenhütten vermischt, wurden dort illegal abgelegt.

Das klingt schreckend. Ist es denn über die Jahre gesehen mehr Müll geworden?
Fischer: Der Abfallhaufen ist zwar beachtlich, fällt aber erfreulicherweise schon deutlich kleiner aus als in den ersten Jahren unseres Sammelns. Irgendwann macht sich die Mühe doch bezahlt. Wenn jetzt noch die anliegenden Schrebergarten-Besitzer ihren Müll nicht mehr in den öffentlichen Grünanlagen entsorgen, die Hundeherrchen die Häufchen-Tüten in die Mülltonnen und die Durstigen die leeren Flaschen zu den Flaschencontainern am Anfang der Grünanlagen bringen würden, könnten wir uns fast ein neues Sammelgebiet erschließen.

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