Königswinterer Denkmälern droht Verfall Heimatverein fordert Restaurierung der Pilgerweg-Stationen

KÖNIGSWINTER · Der Heimatverein Siebengebirge schlägt Alarm: Die denkmalgeschützten Kreuze und Bildstöcke am Bittweg zum Petersberg sind in schlechtem Zustand. Ungeklärte Eigentumsverhältnisse verhindern bislang, dass etwas geschieht.

Heinrich Blumenthal, Ehrenvorsitzer des Heimatvereins Siebengebirge, ist entsetzt über den Zustand des uralten Pilgerweges zum Petersberg. Und er ist bemüht, möglichst schnell eine neuerliche Instandsetzung der Kreuze und Bildstöcke zu erreichen. Sie bedürfen dringend einer Restaurierung, nachdem sie zwischen 1979 und 1984 letztmals gepflegt worden waren. „Von Winter zu Winter schreitet der Verfall fort. Dadurch steigen die Kosten, die für eine Restaurierung aufgebracht werden müssen“, sagt Blumenthal eindringlich.

Von den ursprünglich 14 Stationen existieren noch zwölf; dabei handelt es sich um Kreuze oder Bildstöcke aus Stein, die zwischen 1638 und 1797 errichtet wurden und die die ursprünglichen Holzkreuze ersetzten.

Vor zwei Jahren hatte Heinrich Blumenthal zusammen mit dem Diplom-Restaurator Andreas Hartmann aus Königswinter die Stationen untersucht, die erforderlichen Maßnahmen sowie Kosten aufgelistet und mit Schreiben vom 15. Januar 2015 an Regierungspräsidentin Gisela Walsken als Leiterin der Oberen Denkmalbehörde übersandt. Die Stationen eins bis fünf befinden sich im Privatbesitz, sechs bis zwölf sind öffentliches Eigentum. Die Gesamtkosten werden auf etwa 37 700 Euro geschätzt, wobei für die Stationen im Privatbesitz etwa 17 500 Euro und für die restlichen 20200 Euro aufzubringen wären.

„Der finanzielle Aufwand ist also überschaubar. Dennoch erfolgte bisher keine positive Reaktion.“ Die Angelegenheit liegt mittlerweile wegen der veränderten Eigentumsverhältnisse der NRW-Stiftung Natur, Heimat und Kultur vor. In einem Schreiben vom Juli 2016 wurde Blumenthal um Geduld gebeten, bis die neuen Eigentumsverhältnisse am Petersberg abschließend geklärt seien. Und auf seine mündliche Anfrage hin hieß es, so Blumenthal, nach dem Verkauf des Petersbergs seien noch Vermessungsarbeiten erforderlich. Heinrich Blumenthals Appell: „Da die Stationen eingetragene Denkmäler sind, ist ihr Eigentümer gesetzlich verpflichtet, ihre Existenz zu erhalten. Es muss ein Weg gesucht und gefunden werden, die Stationen baldmöglichst instand zu setzen und zu erhalten. Bei einigen droht Totalverlust.“

Die NRW-Stiftung ist durchaus willens, die Bildstöcke und Kreuze zu sanieren, wie Thomas Härtel, Projektsteuerer Nationales Naturerbe bei der NRW-Stiftung beteuert. „Aber das können wir eben erst, wenn wir auch Eigentümer sind.“ Zwar gibt es den Vertrag, dass die Stiftung einen Großteil des Petersbergs mit Ausnahme des Plateaus und Hotels übernimmt, „aber die erforderlichen Vermessungsarbeiten waren erst Ende vergangenen Jahres abgeschlossen“. Härtel geht aber fest davon aus, dass der Vertrag innerhalb dieses Jahres umgesetzt wird. „Und werden wir selbstverständlich unserer Verpflichtung nachkommen, wir haben uns bereits mit dem Thema beschäftigt.“

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