Erneute Verzögerungen Hangarbeiten an der B42 dauern bis Ostern

SIEBENGEBIRGE · Da die Arbeiten noch umfangreicher sind als angenommen, kommt es bei der Sicherung des Hanges an der B 42 zwischen Rhöndorf und Königswinter zu weiteren Verzögerungen. Derzeit steht die Baustelle jedoch still.

Autofahrer müssen bis weit ins neue Jahr hinein mit Behinderungen und Staus auf der Bundesstraße 42 rechnen. Voraussichtlich bis Ostern bleibt eine Fahrspur zwischen den Anschlussstellen Rhöndorf und Königswinter in Fahrtrichtung Bonn gesperrt. Der Grund sind erneute Verzögerungen bei den Arbeiten am Hang unterhalb der Straße „Am Domstein“. Wie berichtet, versucht dort der Landesbetrieb Straßen NRW seit Anfang Oktober, den bröckelnden Stein oberhalb der Bundesstraße zu sichern. „Die Arbeiten sind noch umfangreicher als ursprünglich gedacht“, erklärte Sabrina Kieback, Sprecherin des Landesbetriebs, auf Anfrage.

Das Unterfangen entwickelt sich zum Problemfall. Ursprünglich sollten die Arbeiten an dem bröckelnden Hang bis Anfang Dezember abgeschlossen sein. Doch die von den Fachleuten gewählte Methode erwies sich als ungeeignet. Mit 24 sieben Meter langen sogenannten Injektionsankern sollte eine Natursteinmauer an den Fels gedübelt werden. Die Rinne, an der sich ein rund zwei Tonnen schwerer Felsbrocken gelöst hatte, sollte mit 15 drei Meter langen Ankern stabilisiert werden.

Doch aufgrund der vielen Hohlräume im Untergrund mussten sich die Experten erneut etwas Anderes einfallen lassen. Gabionenwände sollten es richten. Eine sollte unmittelbar vor der Mauer unten an der B 42, eine weitere auf der darunter liegenden Terrasse errichtet werden. Ende Dezember wurde als neuer Fertigstellungstermin ausgegeben.

"Untergrund ist brüchiger als gedacht"

Doch daraus wird nichts. An der Lösung mit den beiden Gabionenwänden werde zwar weiter gearbeitet, Probleme bereite jedoch der Boden, auf dem die Wände errichtet werden sollen. „Der Untergrund ist viel hohler und brüchiger als gedacht“, sagte Kieback. Ein Fundament aus Beton soll Stabilität geben. Erst dann kann nach Angaben des Landesbetriebs die erste der beiden durch Drahtgitter gesicherten Natursteinwände unten am Hang befestigt werden. Diese sichert die darüber liegende Terrasse. Dort herrscht die gleiche Ausgangssituation.

„Wenn wir die Gabionenwand einfach oben hinstellen würden, könnte der Hang absacken. Das würde statisch nicht halten“, erklärte Sabrina Kieback. Auch hier müsse erst ein Fundament geschaffen werden, bevor die zweite Gabionenwand angebracht wird. Zwischen der Felswand und der Natursteinmauer werde dann ein Kiesgemisch verarbeitet, um den Druck von der Gabionenwand auf den Fels zu übertragen.

Arbeiten gehen im Januar weiter

In den vergangenen Tagen spritzten Arbeiter im unteren Bereich des Hangs Beton in den Fels, um die Hohlräume auszufüllen und den Fels zu stabilisieren. Aktuell ruhen jedoch die Arbeiten. „In den nächsten beiden Wochen wird nicht gearbeitet“, sagte Kieback. Die Baufirma habe Betriebsferien. Erst in der Woche nach dem Dreikönigstag geht die Hangsicherung weiter. Autofahrern sind unterdessen in diesen Tagen Rodungsarbeiten aufgefallen, die ein Stück weiter am Hang vorgenommen werden. Diese seien aber „unabhängig von der Hangsicherung“, so Kieback.

Ein Rückbau der Baustelle über die Feiertage kommt nach ihrer Auskunft nicht infrage. „Der Aufwand wäre zu groß. Das würde keinen Sinn machen.“ Aufgrund der Nässe gebe es jetzt bereits Probleme mit der Gelbmarkierung auf der Fahrbahn. Da müsse demnächst nachgebessert werden.

Behinderungen bis mindestens Ende März

Auch würde der Auf- und Abbau die Kosten noch weiter in die Höhe treiben. Bei 320 000 Euro sollten die Kosten liegen, hieß es vor Beginn der Arbeiten im Oktober. Wie viel teurer die Hangsicherung werde, könne noch nicht gesagt werden, so die Sprecherin. Die Kosten würden derzeit kalkuliert.

Ein Vierteljahr dauert es somit noch, bis Autofahrern auf der B 42 wieder zwei Fahrspuren in Richtung Bonn zur Verfügung stehen. Aktuell geht der Landesbetrieb davon aus, dass die Arbeiten „Ende März bis Mitte April“ beendet sind. Allerdings: „Wenn der Winter zuschlägt“, so Kieback, könne sich die Sanierung ein weiteres Mal verzögern. Bei Frost könne nicht mit Beton gearbeitet werden.

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