Drachenfels Königswinter Gefährliche Situation an Burgruine Drachenfels

Königswinter · Die Standfestigkeit des Drachenfelses unterhalb des Bergfrieds ist nicht mehr gewährleistet. Das hat am frühen Mittwochabend die Bezirksregierung Köln unter Berufung auf Messungen des geologischen Dienstes mitgeteilt. „Maßnahmen zur akuten Gefahrenabwehr“ seien notwendig.

Die Standfestigkeit des Drachenfels unterhalb des Bergfrieds ist nicht mehr gewährleistet. Wie die Situation an dem bekannten Wahrzeichen tatsächlich aussieht, darüber will die Bezirksregierung am Donnerstag in einer Pressekonferenz informieren. Weitere Angaben wollte die Pressestelle der Bezirksregierung am Mittwoch auch auf konkrete Nachfrage nicht machen. Auch die Stadt Königswinter scheint bislang keine weiteren Informationen zu den konkreten Problemen am Drachenfels zu haben - das Gutachten soll der Stadt am Mittwochabend trotz Anfrage noch nicht vorgelegen haben.

Eine sofortige Sperrung, die die Stadt bei der Bezirksregierung angefragt haben soll, soll am Mittwoch aber noch nicht notwendig gewesen sein. Derzeit ist davon auszugehen, dass der oberste Teil des Drachenfels direkt an der Ruine betroffen ist. Dieser Teil des Drachenfels gehört dem Land, nicht der Stadt Königswinter.

Es wäre nicht das erste Mal, dass im Siebengebirge Wege oder ganze Gebiete gesperrt werden müssen, weil die Standfestigkeit von Bergen, die teilweise von ehemaligen Steinbrüchen "angefressen" sind, nicht mehr gewährleistet waren. Zu den prominentesten Beispielen zählen der Eselsweg direkt am Drachenfels sowie der Siegfriedfelsen oberhalb der Weinberge in Rhöndorf. In beiden Fällen hatten sich tonnenschwere Felsbrocken gelöst und waren auf die darunterliegenden Wege gestürzt.

Zunächst waren in Rhöndorf nur die Wege, dann auch die Wingerte gesperrt worden - die Winzer standen damals vor dem Aus. Ein Fangzaun musste errichtet werden. Auch der Eselsweg konnte erst wieder freigegeben werden, nachdem umfangreiche Sicherungsmaßnahmen vorgenommen wurden. Die Maßnahmen kosteten zusammen zwei Millionen Euro.

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