Säcke voller Müll Freiwillige helfen bei Putzaktion in Königswinter

RAUSCHENDORF · Vielerorts im Königswinterer Stadtgebiet wird derzeit nicht nur vor der eigenen Haustür gekehrt. Sondern im Zuge einer großen Putzaktion auch an den Stellen, für die sich sonst keiner verantwortlich fühlt. Das Ergebnis: Säckeweise achtlos in der Natur entsorgter Müll.

 Ganz schön viel Müll haben die Ehrenamtlichen beim Frühjahrsputz in Rauschendorf gesammelt.

Ganz schön viel Müll haben die Ehrenamtlichen beim Frühjahrsputz in Rauschendorf gesammelt.

Foto: Gabriela Quarg

Endlich ist der Winter vorbei – Zeit für den Frühjahrsputz! Wie jedes Jahr hatte die Arbeitsgruppe „Saubere Stadt Königswinter“ der Lokalen Agenda zur großen Frühjahrsputzaktion aufgerufen und zahlreiche Vereine, Gruppierungen und engagierte Bürger machten mit, so auch der Bürgerverein Rauschendorf-Scheuren.

Die gute Nachricht vorab: es wurden beim Dorfputz in Rauschendorf zum Glück keine gefährlichen Funde gemacht. Die schlechte gleich hinterher: „Ich habe fast den Eindruck, dass es wieder mehr Müll geworden ist“, bilanzierte Vorsitzende Dagmar Ziegner angesichts der stattlichen Müllhalde, die sich auf dem Kapellenplatz gebildet hatte. Zahlreiche blaue Müllsäcke türmten sich hier auf einem Haufen, dazwischen Bauschutt und anderer Unrat, der sich in keinem Sack verstauen lässt: ein kompletter Auspuff zum Beispiel, den die fleißigen Helfer an der Scheurener Straße entdeckt hatten, oder ein ganzer Stapel Dämmmaterial.

„Es ist schon interessant, dass die Leute sich das Zeug ins Auto laden und dann irgendwo in der Natur entsorgen, obwohl sie es dann doch eigentlich auch gleich zu einer Entsorgungsanlage fahren könnten“, ärgerte sich Gunnar Behrendt. Auch Jonas fand es „gar nicht gut“, dass so viel Müll nicht dort landet, wo er eigentlich hingehört. Für den Achtjährigen war es daher keine Frage, beim Frühjahrsputz mitzumachen. „Ich habe ganz viele Süßigkeiten gefunden“, erzählte er. Und zwar nicht nur übrig gebliebene Verpackungen, sondern auch Tütchen nebst Inhalt.

Zum Abschluss wird gefeiert

Als eine der schlimmsten Straßen, was das Müllaufkommen angeht, hatte sich die Straße von Stieldorf nach Bockeroth herausgestellt. Zahlreiche weggeworfene Flaschen hatten die Sänger des MGV Gemütlichkeit hier eingesammelt. „So ist es immer, sobald die Leute aus dem Ort raus sind, wird der Müll einfach weggeworfen“, so Ziegner. Auch die Wege entlang der ICE-Trasse würden gerne als wilde Müllkippen genutzt – immer wieder findet sich hier Sperrmüll. „Es ist klasse, dass der städtische Bauhof aber immer ganz schnell reagiert und den Müll abholt, wenn wir so etwas der Stadtverwaltung melden“, betonte die Bürgervereinsvorsitzende.

Ziegner freute sich, dass es jedes Jahr mehr werden, die beim Frühjahrsputz mithelfen. Rund 35 ehrenamtliche Saubermänner, bewaffnet mit Handschuhen, Greifzangen, Eimern und Müllbeuteln, waren ausgeschwärmt, um aufzusammeln, was andere achtlos fallen gelassen, aus dem Autofenster geworfen oder gezielt in der Natur entsorgt haben. Da so viele mitgemacht haben, blieb für den Vorstand des Bürgervereins Zeit, den Keller der Kapelle ebenfalls dem Frühjahrsputz zu unterziehen. Im Anschluss an die getane Arbeit konnten sich dann alle Helfer Würstchen, Brötchen, Kuchen und Getränke schmecken lassen.

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