Kommentar Falsche Hoffnung

Die Spatzen haben es schon lange von den Dächern gepfiffen. Die Pläne für ein Factory Outlet Center werden wohl nichts als Pläne bleiben. Die Stadt und das Kölner Unternehmen Retail Development Group finden nicht zueinander.

Manche Kommunalpolitiker hatten das FOC in der Anfangsphase als Heilsversprechen für die siechende Altstadt gesehen. Sie gingen von einer Win-Win-Situation für beide Seiten aus. Eine falsche Hoffnung. Denn die Altstadt ist nicht das Schlaraffenland. Die Brathähnchen fliegen ihren Bewohnern nicht automatisch in den Mund.

Der Projektentwickler ist ein nüchtern kalkulierender und erfolgreicher Geschäftsmann, der genau weiß, welche Risiken die von der Stadt geforderte Kostenübernahme mit sich bringen würde. Andererseits wäre es aus Sicht der Kommunalpolitik verantwortungslos, selber die Kosten für ein Projekt mit ungewissem Ausgang zu tragen.

Es ist ganz klar der richtige Weg gewesen, das Vorhaben intensiv zu prüfen. Dass diese Prüfung nun an der Finanzierung wohl scheitert, ist bedauerlich, aber nicht wegzudiskutieren. Wenn das FOC dann auch zu Grabe getragen wird, darf das Engagement von Verwaltung und Politik für die Altstadt nun jedoch in gar keinem Fall erlahmen.

Es gibt hier schließlich nicht nur eine problematische Fußgängerzone, sondern auch das brachliegende Bobby- und Rheingoldgelände. Besonders drängt die Zeit wegen der Altlasten beim Lemmerzgelände. Die Politik muss nun schnell die Frage beantworten, ob die dortigen Hallen stehen bleiben oder abgerissen werden.

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