Flüchtlinge in Königswinter Es kamen deutlich weniger Menschen als erwartet

Königswinter · Die Stadt Königswinter arbeitet an einem Konzept, was mit den Containern und geplanten Neubauten geschehen soll. Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass weit weniger Flüchtlinge als erwartet kommen.

 2015 waren Flüchtlinge vorübergehend in die Turnhalle Sandscheid in Königswinter eingezogen.

2015 waren Flüchtlinge vorübergehend in die Turnhalle Sandscheid in Königswinter eingezogen.

Foto: Frank Homann

Kaum etwas hat die Königswinterer Stadtverwaltung in den vergangenen Monaten so beschäftigt wie die Frage nach der Unterbringung der der Stadt zugewiesenen Flüchtlinge. Das größte Problem der städtischen Experten: Den Kommunen fehlen verlässliche Zahlen, mit wie vielen Flüchtlingen sie rechnen müssen. Daran hat sich zwar nichts geändert, mittlerweile hat sich aber herausgestellt, dass weit weniger Flüchtlinge als erwartet kommen. Und das macht sich auch in Königswinter bemerkbar.

„Ende 2015 hatten wir rund 600 Flüchtlinge in Königswinter. Bei den Planungen zu Beginn des Jahres sind wir, aufgrund der Erfahrungen aus dem vergangenen Herbst, von 1.580 Menschen bis Ende 2016 ausgegangen“, so der Technische Dezernent Theo Krämer. Entsprechend waren auch die Konzeptionen für die Unterkünfte.

Auf einer Sondersitzung des Rates Ende Januar gab die Politik daher auch den Auftrag für die Anschaffung von Wohncontainern. Insgesamt 440 Flüchtlinge sollten in diesen Unterkünften in Leichtbauweise an unterschiedlichen Standorten im Stadtgebiet unterkommen. Die erste dieser Siedlungen für bis zu 240 Personen entsteht derzeit im Gewerbegebiet Krahfeld in Oberpleis am Kunstrasenplatz Sonnenhügel. Die Arbeiten gehen dort zügig voran. Jeweils weitere 80 Menschen sollten auf dem Parkplatz am Sportplatz Niederdollendorf sowie am Übergangsheim Stieldorf unterkommen.

Für 40 Personen war ein Modul neben der Sporthalle Am Limperichsberg in Thomasberg geplant. Zudem waren Asylbewerberheime an der Herresbacher Straße in Oberpleis und auf dem alten Sportplatz in Ittenbach vorgesehen. Die Pläne für den letzteren Standort sind nach Informationen des General-Anzeigers mittlerweile allerdings erst einmal wieder vom Tisch.

„Nun sind wir drei Monate weiter, und es ergibt sich ein neues Bild“, sagt auch Krämer auf Anfrage. Mit wie vielen Flüchtlingen die Stadt jetzt noch rechnet, sagt er hingegen nicht. Aber klar ist: Es werden deutlich weniger sein. Das liege, so Krämer, zum einen daran, dass man 2016 bislang kaum Zugänge gehabt habe. Zum anderen verließen auch immer wieder Flüchtlinge die Unterkünfte – „entweder weil sie anerkannt wurden und in eigene Wohnungen ziehen oder weil sie das Land verlassen müssen“, so Krämer. Nicht zuletzt hat sich durch die gesamteuropäische Entwicklung die Zahl der Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen, insgesamt reduziert.

„Wir arbeiten daher an einem Konzept, wie mit den Ankäufen und den Neubauten umzugehen ist“, so Krämer. Die neuen Zahlen und erste Pläne sollen dem Haupt- und Finanzausschuss am Montag, 18. April, vorgestellt werden. Ob diese neue Zahlen von Bestand sein werden, steht allerdings in den Sternen. Krämer: „Es bleibt ein reines Lotteriespiel.“

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