Erntedank in Königswinter Erntefest in Eudenbach

EUDENBACH · Die Schätzaufgaben beim Oktoberfest zum Erntedank in Eudenbach haben Tradition. Diesmal hatte Lore Narres die Nase vorn und reagiert nun gemeinsam mit ihren Töchtern.

 Vorsitzender Rolf Stockhausen und Frau Petra (r.) sowie Dieter Wicherath (l.) gratulieren den Majestäten Vera (v.l.), Susanne und Lore.

Vorsitzender Rolf Stockhausen und Frau Petra (r.) sowie Dieter Wicherath (l.) gratulieren den Majestäten Vera (v.l.), Susanne und Lore.

Foto: Oschmann

Mit Intuition auf den Thron: Die berühmten Schätzaufgaben um Königskette, Diadem und Erntekrone im Oberhau haben beim Oktoberfest zum Erntedank Tradition. Und auch diesmal wurde es wieder knifflig in der rappelvollen Mehrzweckhalle. Bürgervereinsvorsitzender Rolf Stockhausen verkündete die Frage: „Wie viele Kilometer Wegstrecke sind auf den Wanderschildern ausgewiesen, die der Bürgerverein in diesem Sommer neu angebracht hat?“

Und während der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr der Löschgruppe Eudenbach mit Dieter Bergmann am Pult und Pastor Markus Hoitz als „Posaunist in Reserve“ dem Publikum tüchtig einheizte, überlegten die Besucher, von denen sehr viele stilecht Lederhose oder Dirndl trugen, hin und her, wie wohl die richtige Antwort lautet. Per Hutsammlung wurden die Teilnehmerscheine eingesammelt – und auch die Musiker, die sich ebenfalls dem Oktoberfest-Dresscode „unterworfen“ hatten, durften in letzter Minute zwischen zwei Titeln ihre Karten ausfüllen. Der Titel war also begehrt.

„Zwischen null und 100 Kilometer lagen die Antworten“, sagte Stockhausen, als er spät abends das Geheimnis lüftete. Erstmals bei diesem Spiel um die Krone lagen drei identische Schätzergebnisse vor. Jeweils 50 Kilometer hatten Lore Narres, Marlene Westhofen und Frank Jünemann getippt. Ein Stechen wurde nötig. „Wie viele Besucher haben an diesem Spiel teilgenommen?“, fragte Rolf Stockhausen. Die Lösung lautete: 55 Karten wurden abgegeben. Mit 150 Teilnehmern hatte Lore Narres den geringsten Abstand der drei Konkurrenten zum richtigen Ergebnis.

Das war der Sieg für die 51-jährige Asbacherin, die mit ihren Töchtern Susanne (24) und Vera Schmitz (27) gemeinsam regieren wird. Mama Lore trägt die Kette, die Töchter wechseln sich mit dem Diadem ab. Und wie sieht es mit den landwirtschaftlichen Kenntnissen des neuen Dreigestirns aus? Ziemlich gut, auch wenn Lore Narres Zahnarzthelferin von Beruf ist, Susanne Physiotherapeutin und ihre Schwester Verwaltungsbeamtin. Denn: Zu Hause hat die Familie eine Pferdezucht auf einem Bauernhof. Insofern macht auch das Geschenk des Bürgervereins keine Probleme. Usus ist es im Oberhau, den Majestäten die große Erntekrone nach dem Fest nach Hause zu bringen. Und auf seinem Hof hat das Trio ausreichend Platz.

Die hübsche Krone war vorab und traditionell von 15 Bürgern in vier Stunden bei Karl-Willi Weber in Gratzfeld gebunden worden. Eine mühsame Arbeit mit prächtigem Ergebnis. Die Krone hing an der Decke als Attraktion der Saal-Dekoration. Die Wände waren mit Zweigen und Sonnenblumen ausstaffiert; im Grünen hockten Vogelscheuchen und das lebensgroße Bayern-Puppen-Pärchen. Und außerdem waren Körbe mit Äpfeln, Pflaumen, Kappes und Möhren aufgebaut.

In dieser angenehmen Atmosphäre starteten zu Beginn des Festes zwölf ehemalige Erntekönigspaare den Eröffnungstanz. Verabschiedet wurde dabei das Vorjahreskönigspaar Sonja Weber und Frank Brenner. Sie saßen an einer Tafel mit Vizebürgermeister Sokratis Theodoridis. Es war das 38. Erntefest. Und zum sechsten Mal wurde dieses traditionelle Brauchtums- als zünftiges Oktoberfest begangen, was auch diesmal wieder auf viel Anklang stieß.

Die Besucher konnten an einem Nagelbrett aktiv werden oder sich von einem präparierten Baumstamm eine Scheibe abschneiden und hatten so ein Holzherz. Ein begehrtes Geschenk an diesem Abend, an dem auch noch die Männertanzgruppe Jecke Köppe aus Buchholz auftrat. Die Kondition der Oberhauer war gut. Trotz Feier bis tief in die Nacht standen sie am Morgen zum Kirchgang in ihren Trachten parat – mit dem Erntekönigs-Triple.

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