Ausstellungen in Heisterbach Erlebnisparcours durch das Kloster

Heisterbach · Die Stiftung Abtei Heisterbach, das Siebengebirgsmuseum und das Landesmuseum planen eine Ausstellung. Dabei setzen die Initiatoren unter anderem auf einen mediengestützten Erlebnisparcours.

Im September 2012 wurde das fast sechs Millionen Euro teure Regionale-Projekt Klosterlandschaft Heisterbach nach drei Jahren und acht Monaten mit der Übergabe an die Eigentümerin der Anlage, die Stiftung der Cellitinnen, abgeschlossen. Fast fünf Jahre später soll nun in Heisterbach – voraussichtlich ab Mai – ein Infopunkt probeweise installiert werden. Das Projekt geht zurück auf eine Initiative der Stiftung Abtei Heisterbach in Zusammenarbeit mit dem Siebengebirgsmuseum und dem LVR Landesmuseum Bonn. Hieraus entwickelte sich das Vorhaben einer zentralen Ausstellung in Bonn.

„Die Zisterzienser – Das Europa der Klöster“ ist vom 28. Juni 2017 bis 28. Januar 2018 mit dem thematischen Schwerpunkt der Entwicklung, Struktur und räumlichen Verbreitung des Ordens im Mittelalter zu sehen.

Im Siebengebirgsmuseum ist von Mai bis Oktober – mit der Option auf eine Verlängerung – in Zusammenarbeit mit der „Sammlung RheinRomantik“ über die gesamte Fläche der Räume für Sonderausstellungen und der Rheinromantik-Galerie die Sonderausstellung „Was war. Was ist. Was bleibt“ geplant. Hier wird die Raumwirksamkeit eines Klosters am Beispiel der Abtei Heisterbach gezeigt. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt auf der nachmittelalterlichen Entwicklung bis hin zur dauerhaften Wirkung in die Gegenwart. „Dabei werden die Ergebnisse neuerer Forschungsarbeiten und jüngerer Grabungen in Heisterbach in Verbindung mit der Regionale 2010 einfließen“, sagt Museumsleiter Elmar Scheuren.

Neue Vermittlungsangebote in Heisterbach

In Heisterbach selbst sollen ebenfalls von Mai bis Oktober neue Vermittlungsangebote entwickelt werden, die an die Maßnahmen anknüpfen, mit denen die Klosterlandschaft bereits bei der Regionale 2010 präsentiert wurde. Dazu gehört ein mediengestützter Erlebnisparcours mittels einer App, die sich der Besucher wegen des schlechten Netzes im Heisterbacher Tal allerdings lieber vor dem Besuch herunterladen sollte. Außerdem soll die historische Zehntscheune mit ihrer umfangreichen Ausstellung von Mai bis Oktober erstmals auch an Werktagen außer montags von 11 bis 17 Uhr geöffnet sein. Hierfür werden ehrenamtliche Helfer gesucht.

„Wir wissen, dass das extrem ehrgeizig ist. Wir brauchen da viele Überzeugungstäter“, so Scheuren. Er ist zuversichtlich, dass das Projekt auch über das Ausstellungsjahr 2017 hinaus Strahlkraft entwickelt. „Ich hoffe, dass es so gut läuft, dass es hinterher ein Selbstläufer wird.“ Für Markus Hoitz, den Geschäftsführer der Stiftung Abtei Heisterbach, „wäre es schon ein großer Fortschritt, wenn wir nach dem Jahr einen Mitarbeiterpool hätten, um dauerhaft die Scheune aufmachen zu können“.

Hohe Erwartungen an den Infopoint

Hohe Erwartungen knüpfen Scheuren und Hoitz auch an den Infopunkt. Dieser soll im Haus Elisabeth eingerichtet werden. Den Raum stellt die Marienborn gGmbH, die Betreiberin des Altenheims Kloster Heisterbach, kostenlos zur Verfügung. Dort sollen speziell geschulte Fachkräfte, wie zum Beispiel Historiker oder Kunsthistoriker, auf Minijob-Basis Wissenswertes über die Klosterlandschaft berichten.

Auch hier hofft Scheuren, dass sich die neue Einrichtung im Laufe des Jahres so etabliert, dass die Marienborn gGmbH das Projekt weiter unterstützt. Von den Gesamtkosten in Höhe von 101.000 Euro entfallen 47.500 Euro auf die Ausstellung im Siebengebirgsmuseum und 53.500 Euro auf die Maßnahmen in Heisterbach. 70.000 Euro trägt der Landschaftsverband Rheinland aus Fördermitteln.

Markus Hoitz freut sich, dass fünf Jahre nach Abschluss der Regionale 2010 immer mehr Leben in die Klosterlandschaft einzieht. Gerne hätte er nach dem Vorbild des zurzeit an den Wochenenden stattfindenden Schlossleuchtens auf Schloss Drachenburg auch die Chorruine in verschiedenen Farben illuminiert. Da handelte er sich bei der Unteren Landschaftsbehörde jedoch einen Korb ein. Mitten im Naturschutzgebiet wollte man solch einen Lichterzauber nun doch nicht.

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