Kommentar zum Hallenbad Entscheidet der Bürger?

Meinung | Königswinter · Nach zehneinhalb Jahren ist die Entscheidung gefallen. Hansjürgen Melzer kommentiert die Entscheidung zum Neubau des Hallenbades in Königswinter.

Als gegen kurz vor 20 Uhr am Montagabend feststand, dass das alte Hallenbad abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden soll, waren die meisten Stadtratsmitglieder wahrscheinlich auch irgendwie erleichtert, dass nach zehneinhalb Jahren überhaupt endlich eine Entscheidung gefallen war. Am Ende ging es weder um einen Bau in Öffentlich-Privater Partnerschaft oder in Eigenregie noch um den Standort wie in den vergangenen Jahren und bei zwei gescheiterten Ausschreibungsverfahren, sondern einzig und allein um Neubau oder Sanierung.

Beide Seiten konnten gute Gründe für ihre Position anführen, wobei sich die Koalition durch den Auftritt des Gutachters bestätigt fühlen durfte. Wobei dieser Auftritt alles andere als überzeugend war. In einigen Punkten traf der Architekt andere Aussagen als noch vor drei Monaten, in andern Punkten blieb er erstaunlich unpräzise.

Ob die Planungen für einen Neubau jetzt aber wirklich zügig voranschreiten werden, ist immer noch ungewiss. Schließlich behält sich der Förderverein ein erneutes Bürgerbegehren vor. Beim ersten Anlauf, als es um den Erhalt beider Lemmerzbäder ging, wurden in kurzer Zeit 6000 Unterschriften gesammelt. Auch das Beispiel des Kurfürstenbads in Bonn, wo der Bürgerentscheid gegen die Schließung hauchdünn ausfiel, zeigt, wie es kommen kann. Der Verein wird aber auch die Frage zu beantworten haben, ob er nicht letztlich nur aus ideologischen Gründen und weil er es immer so gewollt hat weiterhin unbedingt eine Sanierung möchte.

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