Königswinterer Kunsttage Einblicke in Werk und Wirken von Kunstschaffenden

KÖNIGSWINTER · Seit 1999 malt sie. Sie hatte Unterricht in der Schweiz und den Niederlanden, wo sie auch ihre erste Ausstellung präsentierte. Seit sechs Jahren nun arbeitet Barbara Ewers in einem unscheinbaren Hinterhof-Atelier an der Niederdollendorfer Petersbergstraße. Bei den offenen Ateliers im Rahmen der Kunsttage zeigte sie vornehmlich Stillleben, reduzierte Bildkompositionen vor einem schwarzen Hintergrund.

 Engagiert über Kunst diskutieren Besucher und Kreative bei der Ausstellung im Königswinterer Kunstraum.

Engagiert über Kunst diskutieren Besucher und Kreative bei der Ausstellung im Königswinterer Kunstraum.

Foto: Frank Homann

"Man soll die Welt nicht nur Schwarz-Weiß sehen", war ihr Leitgedanke bei den Arbeiten. Sie setzt Farben nur reduziert, aber dafür mit Bedacht ein. Ein bräunlich-rot leuchtender Granatapfel etwa, hinter dem ein leicht bläuliches, schimmerndes Licht den dunklen Hintergrund etwas erhellt. Oder streng aufrecht stehende Spargelstangen, die von einem rot-weißen Band zusammengehalten werden.

Oftmals handelt es sich um Dinge, die Ewers unterwegs sieht, auf Foto festhält und dann zu Hause im Atelier in ihre eigene Bildsprache übersetzt, einen Birkenhain in Darmstadt etwa oder zahlreiche Türen und Tore. Auch ein Besuch in Worpswede hat sich in ihrem Schaffen niedergeschlagen. Die in leuchtenden Blautönen gehaltenen Bilder strahlen förmlich durch das ganze Atelier. Farbe bekennen, das scheint das Motto von Barbara Ewers, die dort fast täglich drei bis vier Stunden malt.

Fabelhafte Wesen, Eulen und Lampen aus alten Bildern und Wagenrädern, Radierungen und Zeichnungen: Das Schaffen von Theo Heimann war vielgestaltig. Der Künstler, der schon kurz nachdem er in die Königswinterer Altstadt gezogen war, im Jahr 2010 starb, hat mit Schwarz-Weiß Zeichnungen angefangen, nach und nach andere Arbeitstechniken und schließlich auch die Farbe für sich entdeckt. Seine Witwe Ruth Heimann hat noch viele seiner alten Arbeiten in ihrer Wohnung in der Wilhelmstraße stehen, nur die Presse, mit der ihr Mann viele seiner Arbeiten angefertigt hat, hat sie vor einiger Zeit an einen jungen Künstler abgegeben.

Vögel und andere Tiere spielten die Hauptrolle in Heimanns Schaffen, mal als fantastische Kreaturen mit surrealem Anstrich, mal als Charakterstudie. Ein weiterer Schwerpunkt in seinem Werk waren Leuchtobjekte, in die zum Teil alte Arbeiten, die collagiert und übermalt wurden, oder auch alte Druckplatten mit eingearbeitet wurden. Die Eule, die ebenfalls auf vielen seiner Bilder zu finden ist, war sein Markenzeichen. Nettes Detail am Rande: Ein Künstlerkollege hat Heimann einmal als "Seltsamen Radier-Vogel" porträtiert. Mit Hintersinn, aber auch als liebevolle Hommage an einen Künstler mit Herzblut und Leidenschaft.

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