Persönlichkeitstrainer Christian Bischoff im CJD Einblicke in „die Kunst, dein Ding zu machen“

Königswinter · Persönlichkeitstrainer Christian Bischoff hat im CJD in Königswinter insgesamt drei Workshops gegeben. Vier Kernpunkte eines ebenso unterhaltsamen wie erhebenden Programms.

 Erkennungsmerkmal: Rotes Stirnband. Christian Bischoff demonstriert die Harmonie von Worten und Körpersprache.

Erkennungsmerkmal: Rotes Stirnband. Christian Bischoff demonstriert die Harmonie von Worten und Körpersprache.

Foto: Frank Homann

Menschen erfolgreicher machen, sie motivieren, selbst „den positiven Unterschied“ in ihrem Leben zu gestalten: Das ist Christian Bischoffs erklärtes Ziel. Seit seinem frühen Ausscheiden aus dem Profi-Basketballsport – nur sein Erkennungsmerkmal, das rote Stirnband, erinnert an die einstige Karriere als Spieler und Trainer – ist der heute 40-Jährige als Redner, Persönlichkeitstrainer und Motivator im In- und Ausland gefragter denn je.

Vor rund 1000 Schülern und anschließend 500 Eltern gab Bischoff an der Jugenddorf-Christophorusschule (CJD) in insgesamt drei Workshops einen Einblick in „die Kunst, dein Ding zu machen“. Vier Kernpunkte eines ebenso unterhaltsamen wie erhebenden Programms.

Jeder ist Vorbild oder Warnung

"Jeder", betonte Bischoff, "ist Lehrer". Genauer: „In jeder Sekunde dienst du deinem Umfeld entweder als Vorbild oder als Warnung.“ Grundsätzlich kenne jeder aus seinem Umfeld zwei Arten von Personen: die Energischen und die Untoten. Soll heißen: „Die einen gehen in einen Raum und bringen Leben rein, die anderen saugen wie ein Staubsauger alle Freude aus dem Raum heraus, bis er porentief sterilisiert ist.“ Und als Untoter könne man noch so informiert und fachlich kompetent sein – die Aufmerksamkeit, geschweige denn die Sympathie seines Publikums könne man getrost vergessen.

Denn: „Menschen vergessen irgendwann, was du gesagt hast“, fuhr Bischoff fort, „aber sie vergessen nie, wie sie sich in deiner Gegenwart gefühlt haben.“ Wichtig sei daher immer die Harmonie von Körpersprache und Worten: Denn wenn das Gesagte, so freudig, interessant und spannend es auch sein möge, durch einschläfernde Körpersprache untermalt sei, dann komme beim Gegenüber nur an, was zu sehen sei, nicht aber, was zu hören sei. „Wer schon einmal das Musikantenstadl voller trostlos vor sich hin klatschender Rentner gesehen hat, der weiß, wovon ich spreche.“

Blick auf die eigenen Stärken richten

Zweitens - und besonders wichtig: „Wir alle haben im Schnitt nur 85 Jahre“, so Bischoff. „Das ist viel zu wenig Zeit, um sie ständig nur mit Sorgen und Ängsten zu füllen.“ Aus Gedanken und Gefühlen entsprängen schließlich die eigenen Handlungen – und wer sich dauernd einrede, ohnehin nichts auf die Reihe zu kriegen, der schaffe genau deshalb auch tatsächlich nichts.

Stattdessen gelte es, den Glauben an eigene Träume nicht aus den Augen zu verlieren und den Blick auf die eigenen Stärken zu richten: „Faulheit ist etwa die Stärke, sich Leistungsanforderungen zu entziehen“, meinte der Experte – und fügte schnell an: „Aber das bleibt unter uns, das bringst du nicht deinen Kindern bei.“

Keine Träume klauen

„Klaue nie jemandem seine Träume“, bekräftigte Bischoff. „Das gehört bestraft, aber wir legitimieren es, indem wir es 'realistisches Denken' nennen.“ Jemandem aufgrund eigener Skepsis seine optimistische Vision auszureden, sei keine Erziehung – „das ist Dressur“. Erziehung bedeute hingegen, das eigene Kind bedingungslos zu lieben und ihm deshalb die Freiheit zu lassen, seinen eigenen Weg zu finden – und es im Fall eines Rückschlags zur Seite zu nehmen und ihm zu erklären, dass das Scheitern eines Vorhabens lediglich bedeute, dass das Leben noch größere unentdeckte Chancen bereithalte.

Denn: „Was wäre, wenn das Leben in Wahrheit nichts gegen dich unternimmt“, fragte Bischoff, der aufgrund eines Rückenleidens aus dem Sport ausscheiden musste, „sondern wenn es alles, was geschieht, für dich macht, ganz besonders den Schmerz?“

"Kämpfe nie gegen ein Schwein"

Ständig nörgelnden Pessimisten ausgeliefert zu sein, tue niemandem gut. „Kämpfe nie gegen ein Schwein“, legte Bischoff allegorisch nahe, „denn ihr beide werdet dreckig, aber nur dem Schwein gefällt es.“ Dazu sei Negativenergie in Gruppen stets größer als Positivenergie, denn immer könne man auf die eine Trantüte zählen, der unter Garantie nichts gut genug sei. „Wenn das Schwein zu grunzen anfängt, gib ihm innerlich deinen Segen und mach dich vom Acker.“

Alternativ habe er sich angewöhnt, den grunzenden Schweinchen etwas Besonderes in die Hand zu drücken – ein Betroffenheitskärtchen, das er jedem Zuhörer als Geschenk für ewig jammernde Bekanntschaft mit auf den Weg gab. „Ihre Geschichte hat mich zutiefst berührt“, steht darauf. „Nie bin ich jemandem begegnet, der mehr Schwierigkeiten im Leben hat als Sie!“

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