Kunstprojekt am Gymnasium am Oelberg Ein Auto als Gesamtkunstwerk

OBERPLEIS · Oberstufenschüler des Gymnasiums in Oberpleis haben sich bei einem Kunstprojekt mit dem Thema Auto und Gesellschaft auseinandergesetzt - und ein Auto gestaltet.

 Sind stolz auf das Ergebnis ihrer Arbeit: die Schüler des Kunstgrundkurses in Oberpleis.

Sind stolz auf das Ergebnis ihrer Arbeit: die Schüler des Kunstgrundkurses in Oberpleis.

Foto: Frank Homann

„Was ist das denn für eine Kiste?“, fragten sich die Schüler des Gymnasiums am Oelberg in Oberpleis, als eines Morgens ein alter Pkw einsam auf ihrem Schulhof stand. Ein schlichter Zettel verriet zumindest, für wen das Gefährt bestimmt war: „Kunst GK 2“, stand dort geschrieben.

Die Schüler des Grundkurses Kunst der Jahrgangsstufe 10 allerdings wunderten sich – sie hatten nämlich im Vorfeld keine Ahnung gehabt, was Referendarin Lilia Sahin dort für sie vorbereitet hatte: binnen vier Wochen sollten die 25 Jugendlichen den ausrangierten Kleinwagen in ein aussagekräftiges Kunstobjekt verwandeln. „Welche Bedeutung hat das Auto in und für unsere Gesellschaft?“, lautete das Thema des Projekts.

Mit Feuereifer waren die jungen Künstler ans Werk gegangen – und das Ergebnis kann sich sehen lassen: so hat das Auto nicht etwa nur eine einfache Lackierung bekommen, vielmehr ist das neue Gewand eine einzige kunterbunte Collage, in der die Jugendlichen ihre Gedanken und Ideen rund um das Thema Mobilität kreativ umgesetzt haben.

So prangt zum Beispiel auf der Motorhaube eine glänzende, goldene Krone vor royalblauem Hintergrund als Sinnbild für das Auto als Statussymbol. Auf der rechten Seite drehen sich zwei große Zahnräder symbolisch für die Technik. Doch das Auto hat nicht nur positive Seiten, es steht auch für Gefahr – und so findet hinten auf dem Heck eine wuchtige Explosion statt.

„Wir haben einen Riesenspaß bei diesem Projekt gehabt“, berichtet Schüler Luca Gruber. Zunächst hatten sich die jungen Leute verschiedene Themen rund ums Auto überlegt und diese dann in Kleingruppen bearbeitet. Bevor es dann mit Sprühflaschen, Pinsel und Lack ans Werk ging, wurden zunächst Skizzen angefertigt.

„Frau Sahin hat uns dabei ganz viel Input gegeben.“ Am Ende stand dann die Feuertaufe an: Sahin präsentierte das fertige Auto im Rahmen ihrer Abschlussprüfung als Referendarin und dabei mussten auch die Schüler den Prüfern Rede und Antwort zu ihrem Kunstwerk stehen – mit großem Erfolg.

Mittlerweile ist wieder normaler Alltag im Kunstunterricht eingekehrt, und die frisch examinierte Lehrerin Sahin hat bereits eine neue Stelle an einer anderen Schule angetreten. Doch was passiert mit dem Auto, das derzeit im Fahrradkeller des Gymnasiums geparkt ist? „Wir möchten es zunächst gerne auf dem Schulgelände ausstellen“, berichtet Gruber.

Gespräche mit der Schulleitung laufen bereits. Im Anschluss soll das Kunst-Gefährt dann verkauft oder versteigert werden – der Erlös ist für die Abi-Kasse bestimmt. Vielleicht sieht man den Wagen also demnächst durch Oberpleis rollen – mit ein wenig Geschick und Arbeit, kann das Auto nämlich sogar wieder fahrtüchtig gemacht werden, da sind sich die Schüler sicher.

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