Multifunktionsplatz in Ittenbach Eigentümer macht Rückzieher

Ittenbach · Franz Gasper war stinksauer. Als bei den Haushaltsberatungen die Sprache auf die Veräußerung des Sportplatzes Ittenbach kam, platzte dem CDU-Ratsherr der Kragen.

„Wenn wir jetzt die Rolle rückwärts machen, stimme ich dagegen“, sagte er. Er werde von der Forderung, den Verkauf des Sportplatzes an den Bau der Kompensationsfläche zu knüpfen, nicht abgehen. Dabei wollte die Koalition mit ihrem Änderungsantrag lediglich erreichen, dass der künftige Eigentümer, und nicht die Stadt die Altlasten entsorgen soll. Was bis auf Gasper auch alle anderen so sahen.

Was Gasper aber eigentlich so wütend gemacht hatte: Nachdem der Eigentümer des Grundstücks, auf dem die Multifunktionsfläche entstehen sollte, sein Angebot zurückgezogen hat, steht auch die Prioritätenliste wieder auf dem Prüfstand. Wie berichtet, sollte zunächst der Multifunktionsplatz gebaut, dann erst der alte Platz verkauft werden. Doch nun steht die Stadt ohne Fläche da und hat zurzeit auch keine Idee, wo sie eine herbekommen soll.

„Wir haben jetzt neue Rahmenbedingungen beim Bau des neuen Sportplatzes“, stellte der Technische Dezernent Theo Krämer fest. Ende Mai tagt der Sportausschuss zum nächsten Mal und wird darüber entscheiden müssen, ob die Prioritätenliste geändert wird und die Veräußerung des alten Sportplatzes möglicherweise vor den Bau der Ersatzfläche gezogen wird.

Fest steht auch, dass auf dem Sportplatz kein weiteres Flüchtlingsheim entstehen wird. Da die Flüchtlingszahlen in der Stadt rückläufig sind und zuletzt in der ehemaligen Pizzeria an der Königswinterer Straße in Ittenbach maximal 50 Menschen untergebracht werden können, hat der Ort seine Quote erfüllt. Geplant ist aber weiterhin ein Mehrfamilienhaus neben der Bebauung mit einigen Einfamilien- und Doppelhäusern. Denkbar ist an dieser Stelle auch eine Eigenvermarktung der Stadt, weil auf diese Weise höhere Erlöse erzielt werden könnten.

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