Brücke muss verstärkt werden Drachenbrücke in Königswinter könnte einspurig werden

Königswinter · Die Statik der Drachenbrücke entspricht nicht mehr der veränderten Verkehrsbelastung und muss saniert werden. Eine einspurige Verkehrsführung in beide Richtungen steht zur Debatte.

Die schlechten Nachrichten für Autofahrer im Siebengebirge reißen nicht ab: Wie der Landesbetrieb am Freitag auf Anfrage des General-Anzeigers bestätigte, entspricht die Statik der Drachenbrücke (B 42) oberhalb der Königswinterer Altstadt nicht mehr der veränderten Verkehrsbelastung. Die Brücke muss daher im kommenden Jahr saniert werden. Wie sie bis dahin entlastet werden soll, werde derzeit diskutiert. Nach Informationen des General-Anzeigers steht eine einspurige Verkehrsführung in beide Richtungen im Raum.

2011 ist die sogenannte Nachrechnungsrichtlinie in Kraft getreten. Diese Richtlinie gilt im Rahmen der Bauwerkserhaltung für die Bewertung der Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit bestehender Straßenbrücken, die nicht nach aktuell geltender Norm geplant und errichtet wurden. Sie soll sicherstellen, dass die Brücken zum Beispiel dem stark gestiegenen Verkehrsaufkommen noch gerecht werden. "In diesem Zuge wurde auch die Drachenbrücke untersucht", bestätigte nun Sabrina Kieback, Pressesprecherin vom Landesbetrieb Straßen NRW. "Vor einigen Tagen haben wir die Ergebnisse bekommen. Sie belegen, dass die Brücke in ihrer Tragfähigkeit nicht ausreichend ist."

Die gute Nachricht sei allerdings, dass sie "im Gegensatz zu vielen anderen Brücken im Land nicht ersetzt werden muss, sondern noch saniert werden kann". Geplant sei eine Verstärkung - wie diese aussehen könnte, werde derzeit noch von den Experten geprüft. Auch gehe man derzeit noch der Frage nach, wie die Brücke bis zur ihrer Sanierung entlastet werden kann. Denn, so Kieback, es sei geplant, die Brückensanierung zeitgleich mit der Sanierung der Tunnel-Kette der Bundesstraße zwischen Dollendorf und Bonn (der General-Anzeiger berichtete) im kommenden Jahr durchzuführen.

B 42 nur einspurig befahrbar

Welche Maßnahmen das sein könnten, wollte Kieback nicht sagen, "die Absprachen laufen noch". Nach GA-Informationen dürfte es allerdings auf eine jeweils einspurige Verkehrsführung auf den beiden Fahrbahnen auf dem 650 Meter langen Brückenbauwerk hinauslaufen. Das wäre auch nicht das erste Mal in Königswinter: Im Sommer 2016 hatte sich herausgestellt, dass die Tragfähigkeit des Brückenbauwerks in der Königswinterer Altstadt über die Bundesbahn und die B 42 nicht mehr ausreichend ist.

Um das Gewicht, das die Brücke tragen muss, zu reduzieren, ließ der Landesbetrieb jeweils rechts und links der Brückenränder ein- bis zwei Meter absperren. Um dennoch einen Begegnungsverkehr in entsprechender Breite zu ermöglichen, fielen die separaten Abbiegespuren auf der Brücke weg.

Bereits jetzt ist die B 42 in Richtung Bonn zwischen der Auffahrt Rhöndorf und dem Beginn der Drachenbrücke nur einspurig befahrbar. In der Kurve drohte im vergangenen Jahr ein Hang abzurutschen. Die Sicherungsarbeiten gestalteten sich schwieriger als geplant, derzeit kann aufgrund der Witterung nicht gearbeitet werden. "Aber wir liegen im Zeitplan und hoffen, bis Ostern mit der Sanierung fertig zu sein", so Kieback.

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